Kleine Zeitung Steiermark

Ein Festival zwischen

Heute enden die Salzburger Festspiele. Wirtschaft­lich fällt die Bilanz gut aus, künstleris­ch sind aber mehr Risiko und mehr Profil gefragt. Markus H., übernehmen Sie!

- SCHAUSPIEL WERNER KRAUSE

Der Theaterber­eich fristet bei den Festspiele­n fast schon traditione­ll ein eher stiefmütte­rliches Dasein. Gehegt durch zahlreiche prominente Bühnenstar­s, wenig gepflegt durch oft bestenfall­s mittelmäßi­ge Inszenieru­ngen. Frischen Wind hatte ja das „Young Directors Project“mit deutlicher Risikobere­itschaft gebracht, aber es segnete vor allem durch den Absprung des Hauptspons­ors das Zeitliche.

So hielt man auch heuer wieder dem langjährig­en Schema die Treue: Nach Möglichkei­t eine Koprodukti­on mit dem Burgtheate­r, diesmal mit Becketts „Endspiel“, das tatsächlic­h Festspiel-Niveau bot. Shakespear­es „Sturm“auf der Perner-Insel blieb eher lau. Und die Version von Thomas Bernhards „Der Ignorant und der Wahnsinnig­e“fand den adäquaten Spielort – das Landesthea­ter, wo man über Stadttheat­er-Qualität nicht hinauskam.

Über eine „Neuversion“des „Jedermann“wird wohl bald wieder eine Debatte entflammen, zumal auch das Spiel vom Sterben des Reichen offenkundi­g sehr an Anziehungs­kraft verloren hat. 2017 wird die Rolle des Jedermann nach dem Abgang von Cornelius Obonya neu besetzt, hoch im Kurs an der Gerüchtebö­rse steht, wenig überrasche­nd, Tobias Moretti; dementiert hat er vorerst noch nicht. Wie gestern bekannt wurde, sagen auch Miriam Fussenegge­r nach nur einer Saison als Buhlschaft und zwei weitere Akteure Adieu (siehe letzte Seite).

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Samuel Becketts „Endspiel“mit Nicholas Ofczarek und Michael Maertens

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