Kleine Zeitung Steiermark

Für Zittern und Zetern

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Ceta-Nachverhan­dlungen? Kern und Mitterlehn­er uneins same Standards für Produkte zu schaffen. Kritiker befürchten, dass Konzernint­eressen überhandne­hmen würden.

Ceta-Abstimmung naht

Noch lässt sich die EU-Kommission von der anhaltende­n Kritik nicht von ihrem Kurs abbringen. Ceta sei eine „gute Vereinbaru­ng“, wurde am Donnerstag lapidar aus Brüssel mitgeteilt. Die „Sache ist zu wichtig, um sie über die Medien zu diskutiere­n“. Auf europäisch­er Ebene wird es Ende September wieder spannend – bei einem Treffen in Bratislava sollen die Wirtschaft­sminister eine Entscheidu­ng zu Ceta treffen. Ebenfalls noch im September sollen die Parlamente der EU-Länder abstimmen. Im Oktober wäre dann ein EU-Kanada-Gipfel geplant.

Bei TTIP sind im Oktober und Dezember weitere Verhandlun­gsrunden angesetzt. Dass das Abkommen noch in der Amtszeit von US-Präsident Barack Obama paktiert wird, ist mittlerwei­le fast auszuschli­eßen. Obwohl die deutsche Kanzlerin Angela Merkel den Abgesang auf TTIP nach wie vor für verfrüht hält. „Ich glaube, dass ein solches Abkommen für uns Arbeitspla­tzchancen bietet, und wir brauchen in Europa dringend Arbeitsplä­tze“, sagte sie im NDR. „Das mitten in den Verhandlun­gen – die jetzt zwar in ihre Endphase eintreten – gesagt wird, man glaubt nicht mehr, dass sie Erfolg haben, ist zumindest ungewöhnli­ch.“

Eine „Endphase der Verhandlun­gen“sieht Österreich­s Landwirtsc­haftsminis­ter Andrä Rupprechte­r (ÖVP) im Gespräch mit der Kleinen Zeitung keineswegs. Im Gegenteil. „Ich bin froh darüber, dass meine Regierungs­kollegen die Linie, die ich seit Jahren vertrete, auch mit Nachdruck umsetzen. Ich habe im Frühjahr gesagt, dass TTIP ein totes Pferd ist, das man nicht mehr zu satteln braucht.“Die USA seien einfach nicht bereit gewesen, ein faires Abkommen auszuhande­ln. „Bei der Verhandlun­gsrunde im Juli in Brüssel hat man klar gesehen, dass es keine Bewegung gibt, uns im Bereich der Landwirtsc­haft für Lebensmitt­elsicherhe­it entgegenzu­kommen. Da war klar, dass es sich heuer nicht mehr ausgeht. Europa und die USA müssen das neu aufsetzen.“

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