Steiermark mussmit noch mehr Unwettern rechnen
Warmes Mittelmeer bringt mehr Starkregen.
GRAZ. Das Voranschreiten des Klimawandels macht sich immer deutlicher bemerkbar. So ist in den vergangenen 30 Jahren die sommerliche Oberflächentemperatur des Mittelmeers um 1,5 Grad auf 24,5 Grad angestiegen. Was wie eine gute Nachricht für Badeurlauber klingt, hat tatsächlich deutliche negative Auswirkungen auf unsere Breiten. Wie Grazer Forscher herausgefunden haben, führt die höhere Meerestemperatur zu häufigeren sommerlichen Starkniederschlägen, vor allem im Südosten Österreichs, in Slowenien, Ungarn und der Slowakei. Ein Zustand, der sich mit jedem Grad weiterer Erwärmung noch steigern könnte.
Gemeinsam mit Forschern aus Kiel und Moskau konnte Projektleiter Douglas Maraun vom Wegener-Center der Uni Graz den Zusammenhang zwischen dem wärmeren Meer und den Wetterextremen auf dem europäischen Festland belegen. „Die Intensivierung des Starkregens kann zwischen 10 und 50 Prozent liegen“, erläutert Maraun. Die direkten Auslöser der lokal auftretenden Starkregenereignisse sind sogenannte Fünf-b-Zyklone, die über dem Mittelmeer entstehen und in Richtung Norden ziehen. Je wärmer das Meer, desto mehr Feuchtigkeit transportieren die Zyklone, was zu heftigeren Gewittern führt. Nachvollzogen haben die Forscher das mit Simulationen – mit geringeren sowie mit höheren Meerestemperaturen.
Stärkere Unwetter bedeuten über das Jahr gerechnet allerdings nicht automatisch feuchtere Böden. Abseits der Unwetter intensiviert der Klimawandel auch lang anhaltende Trockenheitsphasen.