„Wie würde ein Europa ohne Merkel sein?“
Merkels Festhalten an der Willkommenspolitik sowie Lob und Tadel von diversen heimischen Regierungsmitgliedern spalten die Leser.
Yes we can! Als Präsident Obama diesen Satz der Öffentlichkeit zurief, jubelten alle, versprach er doch Hoffnung auf bessere Zeiten. Als Belohnung kam dann noch der Nobelpreis, wofür weiß man eigentlich nicht. Denn die Probleme der Bürger der USA sind noch immer da, aber weit weg und berühren unseren Alltag nicht.
Frau Merkel hat mit ihrem „Wir schaffen das“nichts anderes gesagt, aber bei uns liegen die Probleme vor der Haustüre und müssen gelöst werden und das ist oft auch ein wenig unbequem. Also wird zur Jagd auf Frau Merkel geblasen, ohne darüber nachzudenken, wie es in Europa ohne sie aussehen würde. Ist es nicht besser, die Art der „Willkommenskultur“selbst zu bestimmen, als sich vom Leidensdruck anderer überrennen zu lassen? Wäre doch eine Überlegung wert, oder? Ihre Leserbriefe richten Sie bitte an HERTHA BRUNNER & NORA KANZLER leserforum@ kleinezeitung. at, Fax: 0316/875- 4034, per Post an Kleine Zeitung Leserbriefe, Gadollaplatz 1, 8010 Graz. Bitte geben Sie Ihre genaue Wohnanschrift und Telefonnummer an. Wir behalten uns Kürzungen vor. Zwischen einem „Wir schaffen das“und einem „Wir schaffen das nicht“, gibt es immer noch ein „Mehr schaffen wir nicht“, was ein vernünftiges Maß bezeichnet. Dem Flüchtlingsmädchen Reem entgegnete A. Merkel voriges Jahr noch: „Wir können nicht alle Flüchtlinge in Deutschland aufnehmen.“Diese Aussage einer Begrenzung der Aufnahme von Flüchtlingen war ein Zeichen von Toleranz.
In einer Demokratie ist alles eine Frage der Zahl, nicht nur Integration. In unserer Zeit aber beraubt eine neue Form der Toleranz, welche Toleranzgrenzen ideologisch verneint, den Westen seiner traditionellen Werte. Das spaltet die Gesellschaft aufgrund eines unterschiedlichen Gerechtigkeitsempfindens (unterschiedliche Auffassungen zum Thema Migration). deutschen Bundeskanzlerin über die Medien auszurichten, was er von deren wiederholten Äußerung „Wir schaffen das“hält. Das ist ein schlechter Stil im Umgang mit einem befreundeten Staat. Ich verstehe sehr, sehr viele Österreicher nicht, die Bundeskanzler Kern loben – dabei hat er bis jetzt überhaupt noch nichts Positives für Österreich erledigt. Bis jetzt wurde nur geredet, diskutiert, zu diversen Treffen geflogen ... rausgekommen ist dabei bis jetzt gar nichts. Im Gegenteil, Kern verteidigt jetzt auch noch Merkel in der Flüchtlingsfrage, sie würde das richtig machen! Der nächste österreichische Politiker, der Merkel „an der Kittelfalte hängt“. Dafür hätten wir keinen neuen Bundeskanzler gebraucht.
Nicht abgesprochen
Es wird Zeit, dass Bundeskanzler Kern ein Machtwort spricht. Das war ja die Schwäche Faymanns, der die Zügel schleifen ließ und die wenigsten in der Regierung hielten sich an die Spielregeln. Es scheint, dass Kern in der ersten Euphorie und wegen seiner ständig wechselnden Schauplätze die Zügel schleifen ließ. Wenn die Katze aus dem Haus ist, haben die Mäuse Kirtag! So auch ÖVPJungspund Sebastian Kurz. Es ist ja traurig, dass die ÖVP keinen gelernten Diplomaten als Außenminister hat. Mehr Fachwissen wäre gefragt und nicht Ein-EuroJobs aus dem Hut zu zaubern, wo die Empfänger dann trotzdem weiter Geld vom Staat brauchen.
Und der neue Verteidigungsminister sollte auch zuerst nachdenken, bevor er gegen Merkel schimpft. Seine Berater haben da nicht aufgepasst und er hat sich nicht mit seinem Parteichef Kern abgesprochen. Wenn er auch als burgenländischer Polizeichef eine gute Figur machte, ist es halt ein steiniger Weg bis ins Verteidigungsministerium und seine politischen Gegner warten ja nur, dass er ins Fettnäpfchen tritt. Das war sein erster Schritt ins Volle. Schön langsam frage ich mich, was hat Deutschlands Merkel? Schon von Ex-Kanzler Faymann wurde berichtet, dass er mit seiner Meinung zu Merkel kam und mit ihrer wieder nach Hause fuhr! (Bekanntlich wurde er dann, als er zur Vernunft kam und von Merkels „Wir schaffen das“Politik abrückte, dafür „gegangen“.). Nun scheint sich das mit Bundeskanzler Kern zu wiederholen, denn er war vorerst durchaus kritisch gegenüber Merkels Willkommenskultur und steht nach seinem Besuch bei ihr nun anscheinend voll auf ihrer Seite. Nun fehlt nur noch, dass auch unsere Minister Doskozil und Kurz ihr einen Besuch abstatten . . .