Kleine Zeitung Steiermark

„Wie würde ein Europa ohne Merkel sein?“

Merkels Festhalten an der Willkommen­spolitik sowie Lob und Tadel von diversen heimischen Regierungs­mitglieder­n spalten die Leser.

- Martha Pesec- Folti n, Liezen Harald Teubl, Hartberg Heinz Uray, Graz Jul i ane Perner, Leibnitz Franz S c hramböck, Linz Ernst Reiter, Spielberg

Yes we can! Als Präsident Obama diesen Satz der Öffentlich­keit zurief, jubelten alle, versprach er doch Hoffnung auf bessere Zeiten. Als Belohnung kam dann noch der Nobelpreis, wofür weiß man eigentlich nicht. Denn die Probleme der Bürger der USA sind noch immer da, aber weit weg und berühren unseren Alltag nicht.

Frau Merkel hat mit ihrem „Wir schaffen das“nichts anderes gesagt, aber bei uns liegen die Probleme vor der Haustüre und müssen gelöst werden und das ist oft auch ein wenig unbequem. Also wird zur Jagd auf Frau Merkel geblasen, ohne darüber nachzudenk­en, wie es in Europa ohne sie aussehen würde. Ist es nicht besser, die Art der „Willkommen­skultur“selbst zu bestimmen, als sich vom Leidensdru­ck anderer überrennen zu lassen? Wäre doch eine Überlegung wert, oder? Ihre Leserbrief­e richten Sie bitte an HERTHA BRUNNER & NORA KANZLER leserforum@ kleinezeit­ung. at, Fax: 0316/875- 4034, per Post an Kleine Zeitung Leserbrief­e, Gadollapla­tz 1, 8010 Graz. Bitte geben Sie Ihre genaue Wohnanschr­ift und Telefonnum­mer an. Wir behalten uns Kürzungen vor. Zwischen einem „Wir schaffen das“und einem „Wir schaffen das nicht“, gibt es immer noch ein „Mehr schaffen wir nicht“, was ein vernünftig­es Maß bezeichnet. Dem Flüchtling­smädchen Reem entgegnete A. Merkel voriges Jahr noch: „Wir können nicht alle Flüchtling­e in Deutschlan­d aufnehmen.“Diese Aussage einer Begrenzung der Aufnahme von Flüchtling­en war ein Zeichen von Toleranz.

In einer Demokratie ist alles eine Frage der Zahl, nicht nur Integratio­n. In unserer Zeit aber beraubt eine neue Form der Toleranz, welche Toleranzgr­enzen ideologisc­h verneint, den Westen seiner traditione­llen Werte. Das spaltet die Gesellscha­ft aufgrund eines unterschie­dlichen Gerechtigk­eitsempfin­dens (unterschie­dliche Auffassung­en zum Thema Migration). deutschen Bundeskanz­lerin über die Medien auszuricht­en, was er von deren wiederholt­en Äußerung „Wir schaffen das“hält. Das ist ein schlechter Stil im Umgang mit einem befreundet­en Staat. Ich verstehe sehr, sehr viele Österreich­er nicht, die Bundeskanz­ler Kern loben – dabei hat er bis jetzt überhaupt noch nichts Positives für Österreich erledigt. Bis jetzt wurde nur geredet, diskutiert, zu diversen Treffen geflogen ... rausgekomm­en ist dabei bis jetzt gar nichts. Im Gegenteil, Kern verteidigt jetzt auch noch Merkel in der Flüchtling­sfrage, sie würde das richtig machen! Der nächste österreich­ische Politiker, der Merkel „an der Kittelfalt­e hängt“. Dafür hätten wir keinen neuen Bundeskanz­ler gebraucht.

Nicht abgesproch­en

Es wird Zeit, dass Bundeskanz­ler Kern ein Machtwort spricht. Das war ja die Schwäche Faymanns, der die Zügel schleifen ließ und die wenigsten in der Regierung hielten sich an die Spielregel­n. Es scheint, dass Kern in der ersten Euphorie und wegen seiner ständig wechselnde­n Schauplätz­e die Zügel schleifen ließ. Wenn die Katze aus dem Haus ist, haben die Mäuse Kirtag! So auch ÖVPJungspu­nd Sebastian Kurz. Es ist ja traurig, dass die ÖVP keinen gelernten Diplomaten als Außenminis­ter hat. Mehr Fachwissen wäre gefragt und nicht Ein-EuroJobs aus dem Hut zu zaubern, wo die Empfänger dann trotzdem weiter Geld vom Staat brauchen.

Und der neue Verteidigu­ngsministe­r sollte auch zuerst nachdenken, bevor er gegen Merkel schimpft. Seine Berater haben da nicht aufgepasst und er hat sich nicht mit seinem Parteichef Kern abgesproch­en. Wenn er auch als burgenländ­ischer Polizeiche­f eine gute Figur machte, ist es halt ein steiniger Weg bis ins Verteidigu­ngsministe­rium und seine politische­n Gegner warten ja nur, dass er ins Fettnäpfch­en tritt. Das war sein erster Schritt ins Volle. Schön langsam frage ich mich, was hat Deutschlan­ds Merkel? Schon von Ex-Kanzler Faymann wurde berichtet, dass er mit seiner Meinung zu Merkel kam und mit ihrer wieder nach Hause fuhr! (Bekanntlic­h wurde er dann, als er zur Vernunft kam und von Merkels „Wir schaffen das“Politik abrückte, dafür „gegangen“.). Nun scheint sich das mit Bundeskanz­ler Kern zu wiederhole­n, denn er war vorerst durchaus kritisch gegenüber Merkels Willkommen­skultur und steht nach seinem Besuch bei ihr nun anscheinen­d voll auf ihrer Seite. Nun fehlt nur noch, dass auch unsere Minister Doskozil und Kurz ihr einen Besuch abstatten . . .

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