Ein „Urgestein“macht Schluss
Felipe Massa (35) wird am Ende des Jahres seinen Helm an den Nagel hängen. Sein Nachfolger bei Williams könnte Jenson Button sein.
FORMEL 1. 14 Jahre sind genug. Der Brasilianer Felipe Massa gab am Donnerstag auf eine Pressekonferenz im Motorhome von Williams sein Karriereende bekannt. Eine Laufbahn, die durchaus erfolgreich war. 252 Formel1-Rennen wird er nach dem letzten Rennen des Jahres absolviert haben. Elf Mal hat er bis dato gewonnen, 16 Mal stellte er im Qualifying seine Autos auf Platz eins in der Startaufstellung. „Ich kann stolz auf meine Karriere sein“, sagte Massa. Sie war erfolgreicher, als ich es mir jemals hätte vorstellen können“, meinte er vor versammelte Journalisten-Schar etwas gerührt.
Zu einem WM-Titel hat es nie gereicht. Ganz knapp war es 2008, wo er in einem geschichtsträchtigen Saisonfinale in Sao Paulo den schon sicher geglaubten Titelgewinn in den letzten Runden doch noch gegen Lewis Hamilton verlor. 2002 hat er seine Formel-1-Laufbahn bei Sauber begonnen. Von 2006 bis 2014 fuhr er – auch an der Seite von Michael Schumacher – bei Ferrari. Den Deutschen bezeichne- Großer Preis von Italien, Autodromo Nazionale di Monza (53 Runden á 5,793 km) Heute, 10.00 und 14.00 Uhr: 1. und 2. Freies Training, (Sky live bzw. ORF eins live, 2. Training) Samstag, 11 Uhr: 3. Freies Training, 11 Uhr (Sky live). 14.00 Uhr: Qualifying (ORF eins, RTL und Sky ab 13.45 Uhr live) Sonntag, 14.00 Uhr: Rennen (ORF eins, RTL und Sky ab 13.30 live) te Massa als seinen „großen Lehrmeister“. Nach dem Unfall auf dem Hungaroring 2009, als er von einer Stahlfeder am Kopf getroffen wurde und um sein Augenlicht kämpfte, ging es mit seinen Leistungen etwas bergab, oft stand er bei Ferrari vor dem Rauswurf. Und 2014 wechselte er mit seinem technischen Intimus Rob Smedley überraschend zu Williams, wo er noch einmal um Siege und Podiumsplätze mitfahren durfte. „Er ist ein Gentleman“, lobt Claire Williams, „Felipe teilt den Geist unseres Teams. Und er hat uns jetzt noch fünf Podiumsplätze beschert.“
Ob Massa völlig mit dem Motorsport aufhört, ließ er am Donnerstag noch offen. „Das Leben stellt uns vor viele Wahlmöglichkeiten“, so Massa. „Ich denke, es ist Zeit, etwas anderes zu machen.“Möglich ist eine Fortsetzung seiner Laufbahn in der Langstrecken-WM (WEC) und im Deutschen Tourenwagen-Masters (DTM).
Kaum wurde der Rücktritt von Massa bekannt, geisterten die ersten Spekulationen über einen Nachfolger im Netz. Valtteri Bottas sollte bei Williams bleiben. Sehr oft wurde der Namen Jenson Button genannt, aber auch Sergio Perez und Felipe Nasr werden Chancen eingeräumt. Zumal die Letzteren über finanzielle Sondermittel verfügen. Keine Chancen soll der firmeneigene Nachwuchspilot Alex Lynn haben.