Premiere und Selbstkritik
Sturms Herren freuen sich auf ein volles Stadion gegen Rapid. Die Damen treffen in der Champions League auf den FC Zürich.
Um Punkt 18.33 Uhr gestern Abend haben die Sturm-Anhänger einen Rekord aufgestellt. Das Spiel zwischen dem SK Sturm und Rapid am 10. September um 16 Uhr in der Merkur-Arena ist ausverkauft. Damit werden – wenn alle Kartenkäufer kommen – 16.614 Besucher im Stadion sein. Der bisherige Zuschauerrekord lag bei 16.480, bei der 0:3Niederlage gegen Manchester United in der Champions League am 22. September 1999. Damit ist der Höchststand im umgebauten Stadion aber noch nicht erreicht. 16.764 Besucher fasst die Arena nun, gegen Rapid müssen aufgrund des Hochrisikospiels 150 Plätze als „Pufferzone“zum Gästesektor frei gehalten werden.
FC Zürich als Gegner
Eine Kulisse, von der Sturms Damenmannschaft nur träumen kann. Allerdings spielen die Ladys Champions League. Bei der Sechzehntelfinalauslosung wurde die Partie Sturm gegen FC Zürich als Erstes gezogen. Bruno Hütter, der beim SK Sturm für Spielbetrieb und Sicherheit verantwortlich ist, hatte ein gutes Näschen. Er vertrat die Grazer in Nyon. Vor der Auslosung sprach Hütter mit Marion Daube, der Vertreterin des FC Zürich, über Organisationshilfen mit dem möglichen Gegner. Danach führte der Zufall Regie.
Zürich ist Schweizer Rekordmeister und gewann zuletzt fünf Titel in Folge. „Wir glauben, dass das ein Gegner auf Augenhöhe ist, auch wenn wir sicher noch nicht so weit sind. Uns gibt es seit Sommer 2012. Das ist unsere erste internationale Erfahrung“, sagt Mario Karner, der sportliche Leiter. „Es ist ein großer Vorteil, dass wir mit Zürich die Reisestrapazen in Grenzen halten. Denn unsere Spielerinnen sind ja keine Profis, sondern arbeiten alle.“
Das Hinspiel findet voraussichtlich am 5. Oktober (Rück- spiel eine Woche später) statt. Gespielt werden soll im Trainingszentrum Messendorf. Noch fehlt aber das Okay der UEFA, die strenge Auflagen hat.
Intern wird hinterfragt
Zurück zu den Herren und zu Günter Kreissl. Der Geschäftsführer Sport freut sich über die derzeitige Euphorie im und rund um den Klub, tritt aber gleichzeitig mit beiden Beinen aufs Bremspedal. „Die Atmosphäre ist sehr positiv. Aber jetzt ist auch die Zeit, in der Selbstkritik angebracht ist. Wir werden intern alles hinterfragen. Wenn die Grundstimmung gut ist, erträgt man Kritik leichter. Das ist der nächste Schritt in unserer Entwicklung“, sagt Kreissl. Man werde die gesteckten Ziele weiterhin verfolgen und, wenn nötig, auch neu stecken. Neuzugang Philipp Zulechner wird am Dienstag ins Training einsteigen.