Kleine Zeitung Steiermark

Die Kletterrou­te von Mitterdorf nach Tokio

Von heute bis Sonntag findet die Nachwuchs-Europameis­terschaft im Mürztal statt. Die Besten könnte man in vier Jahren bei Olympia sehen.

- CHRISTOPH HEIGL

Der Ausnahmezu­stand in der Klettersze­ne ist noch nicht zur Gänze aufgehoben. Die Freude über die Aufnahme von Klettern ins Programm der Olympische­n Spiele 2020 in Tokio strahlt bis nach St. Barbara ins Mürztal aus. Dort – in Mitterdorf – steht seit 2012 die beeindruck­ende Halle der Kletteraka­demie, wo von heute bis Sonntag die Jugend- und Junioren-Europameis­terschaft stattfinde­t. Gleich mit einem neuen Teilnehmer­rekord, denn Klettern boomt und 403 junge Talente zwischen 14 und 19 Jahren haben genannt.

Erstmals wird ein Modus ausgetrage­n, der (obwohl von Experten scharf kritisiert) auch bei Olympia zum Einsatz kommen könnte: Es wird eine Kombinatio­n geben, in der die Diszipline­n Bouldern (Nachwuchs-EM war im August in Tirol), Vorstieg und Speed miteinande­r kombiniert werden. Das könnte sich für die Kumbergeri­n Johanna Färber (ÖAV Graz) auszahlen, die im Bouldern der U20 bereits EM-Silber in der Tasche hat. Die zweite Steirerin, die mit dem Nationalte­am antritt, ist ihre Klubkolleg­in Laura Lammer in der U16.

Gute Infrastruk­tur

Nach der Staatsmeis­terschaft und dem Jugend-Europacup ist die Nachwuchs-EM für Mitterdorf die nächste Stufe und die bis dato größte Veranstalt­ung. „Aber die Infrastruk­tur mit der Wand im Freigeländ­e und der Halle passt“, sagt Organisato­r Karl Heinz Ganster. „Wir können hier auch einen Weltcup durchführe­n. Alles nur eine Frage der Finanzieru­ng.“Diesbezügl­ich erwartet er sich wegen des Olympia-Status bessere Förderunge­n.

Ganster, auch Vizepräsid­ent des steirische­n Verbandes, führt die EM mit tatkräftig­er Unterstütz­ung der Kletteraka­demie sowie der Naturfreun­de Steiermark und Mürzzuschl­ag durch. Allein für die heutige Qualifikat­ion (ab 9 Uhr) mussten zwölf Routen neu in die Wand geschraubt werden. Die Schwierigk­eitsgrade reichen von „Acht minus“bis „Neun plus“. Wohl gerade schwer genug für die Olympia-Hoffnungen von Tokio 2020.

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