Es wird immer seltener am Handy telefoniert
Laut Kommunikationsbericht 2015 werden über das Mobiltelefon zwar immer mehr Daten verschickt, das Reden selbst wird aber unpopulärer.
Hallo Liebling, ich bin gleich zu Hause, was werden wir heute zu Abend essen?“– diese und ähnlich sinnvolle Handytelefonate scheinen ihr Ablaufdatum erreicht zu haben. Laut Kommunikationsbericht 2015 ist die Zahl der Gesprächsminuten am Mobiltelefon im Jahresvergleich um fast eine Milliarde Minuten zurückgegangen. Nur noch 20,85 Milliarden Minuten haben Herr und Frau Österreicher im Vorjahr vertelefoniert.
Und auch bei den SMS gibt es einen Einbruch – wobei nicht weniger getippt wird, die Netzbetreiber spüren lediglich die Konkurrenz von WhatsApp und Co. Die Zahl der Kurznachrichten ging um 800 Millionen Stück auf 3,66 Milliarden SMS zurück.
Datenvolumen verdoppelt
84 Prozent der heimischen Haushalte hatten im Vorjahr bereits einen Internetanschluss – und auf jeden Einwohner kommen eineinhalb SIM-Karten. Mit diesen wurden 300.000 Terabyte an Daten verschickt, was einer Verdoppelung gegenüber dem Vorjahr entspricht – und dem 35-Fachen des Jahres 2008. Um diese Datenmengen zu bewerkstelligen, werden neue Frequenzen vergeben. Das 700-MHz-Band wird deshalb ab 2020 der Telekommunikation zur Nutzung übertragen.
Trendwende bei Kosten
Als erfreulich werten die Regierungsbehörden, dass nicht zuletzt durch den Markteintritt neuer Anbieter bei der Preisentwicklung eine Trendwende eingeleitet wurde: Vor allem High- und Power-User konnten von sinkenden Preisen profitieren.
Was die Mediennutzung betrifft, kommt der Bericht zu dem Schluss, dass die neuen Onlineangebote die traditionellen Medien ergänzen, aber noch nicht ersetzen. Nach wie vor verbringen die Österreicher im Durchschnitt 171 Minuten pro Tag vor dem Fernsehgerät. Allerdings kommt es zu einer zunehmenden Verschränkung von Internet und Fernsehen – Onlinevideoangebote und Mediatheken werden immer öfter genutzt.