Soziales Jahr mit Taschengeld
Kann das Ethos des Evangeliums zur politischen Unvernunft verpflichten?
Ein Mitarbeiter der Caritas versteht langsam die kleine österreichische Welt nicht mehr. Wie könne es sein, fragte er bei einer Veranstaltung, dass seit Monaten nahezu nur ein Thema auf der politischen und medialen Tagesordnung stünde. Wie könne es sein, dass sich alles nur mehr um Burka-Verbot, vor allem aber um die Deckelung der Mindestsicherung drehe. Er zählt zu jenen, für die es klar ist, dass jeder, der das Evangelium ernst nimmt, für eine Willkommenskultur und eine liberale Migrationspolitik eintreten müsse.
Ein Soziologe hat nun schnippisch gemeint, konsequenterweise müsste dann mit dem Evangelium in der Hand auch das Bundesheer abgeschafft werden. Und er glaubt, dass das Ethos des Evangeliums nicht zur
Dpolitischen Unvernunft pflichten könne. as dürften sich langsam auch Politiker denken. In allen Umfragen wird ihnen ja derzeit nicht nur mitgeteilt, dass die Einwanderung bereits mehr Sorgen auslöst als die Arbeitslosigkeit. Da wird auch klargemacht, dass es nur mehr wenig Verständnis für Verklärungsdiskurse gibt. Und so können sich ja nun auch bereits SPÖ-Politiker „Ein-Euro-Jobs“für Asylberechtigte, die keine Arbeit finden, vorstellen. Da Sprache Bewusstsein schafft verund die Bezeichnung „EinEuro-Job“nichts anderes signalisiert als „Ihr seid uns nur einen Euro wert“, wird aber eine andere Verpackung gewählt. Ein soziales Jahr mit Taschengeld, wie es Kärntens SPObmann und Landeshauptmann vorschlägt, klingt völlig anders, ist am Ende das Gleiche und doch nicht gleich. Warum? Weil das eine ausgrenzt und das andere – sogar Evangeliumtauglich – wertschätzt. Sie erreichen die Autorin unter