Wohnunterstützung
Die Wohnbeihilfe läuft aus: Steiermark legt für Verlierer im neuen System fünf Millionen Euro zurück – eine Übersicht zur neuen Wohnunterstützung.
Die steirische Wohnbeihilfe ersetzt das Land nun durch eine klassische „Sozialleistung für die Ärmsten“, betont SPÖ-Landesrätin Doris Kampus. Da der Umstieg für einige Steirer real weniger Geld bedeutet, gewährt man eine Überbrückungshilfe. Fünf Millionen Euro sind reserviert. Die Details: Auslaufmodell. Ab sofort kann keine Wohnbeihilfe mehr, sondern eine Wohnunterstützung beantragt werden. Genehmigte Beihilfen werden nicht gestoppt, sie laufen aus. Der Umstieg wird regulär im Juni 2017 erfolgt sein. Kriterien. „Der Wohnort spielt keine Rolle mehr, ebenso wenig die Wohnungsgröße oder Betriebskosten“, sagt die Landesrätin. Entscheidend sind Einkommen und Haushaltsgröße. Grenzwerte. Wessen Einkommen über 1128 Euro im Monat berechnet wird, bekommt keine Wohnunterstützung. Bei wem es hingegen weniger als 628 Euro sind, der erhält den Höchstbetrag. Höchstbeträge. An Unterstützung sind für einen Erwachsenen bis zu 143 Euro im Monat möglich, für zwei Personen 178,75 Euro und für drei 193,05 Euro. Das MaEuro macht die durchschnittliche Wohnbeihilfe im Monat für einen Haushalt aus. Im Juli haben die Beihilfe 31.480 Personen bezogen. Befristet auf maximal ein Jahr. ximum: 235,95 Euro (ab acht Personen im Haushalt). Einkommen. Der erste vieler Rechenschritte lautet: „Ein Zwölftel des Jahresnettoeinkommens laut Lohnzettel des letzten Kalenderjahrs mit Urlaubs-/Weihnachtsgeld.“Pflegegeld wird nicht mitgezählt – Abfertigungen, Waisenpensionen, Familienbeihilfen, Stipendien etc. sehr wohl. Vermögen. Mehr als 4188,80 Euro sind nicht zulässig. Anders als bei der Wohnbeihilfe sind Sparbücher, Bausparvertrag, Lebensversicherung, Wertpapiere, Typenscheine usw. vorzulegen. Gewinner. Laut Soziallandesrätin kann ein MindestpensionistenPaar (endlich) mit 50 Euro im Monat Unterstützung rechnen. Profitieren sollen auch „Familien mit einem Kind und einem NettoEinkommen von 1800 Euro“. Verlierer. Kampus verschweigt nicht, dass es Einschnitte geben wird. Zwei Fälle, die an die Kleine Zeitung herangetragen wurden: Herr F., Mindestpensionist aus Graz, wurde in der Beihilfenstelle erklärt, er würde künftig um 80 Euro weniger erhalten. Und Frau V., die eine Pension von 940 Euro hat, fürchtet um 40 Euro Verlust. Überbrückung. Für Härtefälle gibt es einen Sondertopf. „Wer mehr Millionen Euro: Mit diesem Betrag ist die Wohnbeihilfe im Landesbudget 2016 verankert. Im nächsten Jahr rechnet man mit einem Aufwand von 51 Millionen Euro für die Wohnunterstützung. Gründe: dürftige Wirtschaftslage und hohe Arbeitslosigkeit. als 50 Euro weniger bekommt, als er im alten System erhalten hat, dem wird die Hälfte der Differenzsumme ausgeglichen.“Studenten. Die erhielten früher fast automatisch eine Beihilfe, zeigt Kampus eine Anzeige eines Vermieters. Nun wird das Einkommen (auch der Eltern) gewertet. Grenze: circa 2000 Euro netto.
Kampus kündigte außerdem an, 2017 einen Kautionsfonds für bedürftige Mieter einzurichten.