Unter Strom
Das Fahrrad ist längst zum Lifestyle-Objekt aufgestiegen, der anhaltende Boom bei E-Bikes sorgt zudem für steigende Branchenumsätze.
MANFRED
DSAMSTAG, ie Zeiten, in denen das Fahrrad noch etwas despektierlich als „Drahtesel“bezeichnet wurde, sind wohl endgültig vorbei. Das Zweiraduniversum hat sich in den vergangenen Jahren ganz massiv ausgedehnt, das zeigt auch die diesjährige Weltleitmesse „Eurobike“in Friedrichshafen, bei der an diesem Wochenende gut 80.000 Besucher erwartet werden. 13.500 Aussteller präsentieren in 13 Messehallen und einem großen Außengelände Mountainbikes, Rennräder, Pedelecs, Fatbikes, Lasten- und Liegeräder, ja sogar Bambusfahrräder. Leichter, schneller und auch optisch „flotter“– so lassen sich die Trends kurz und bündig zusammenfassen. Und der Elektroboom bei 3. SEPTEMBER 2016, SEITE 28 Fahrrädern setzt sich fort. Welche Rolle Style, Innovation und Hightech-Komponenten bei Rädern spielen, verdeutlicht auch heuer der „Eurobike Award“. Fast 500 Einreichungen gab es, 51 der begehrten Auszeichnungen wurden verliehen (Auswahl siehe unten). Nicht nur beim Radl selbst, sondern auch beim Drumherum – von der Klingel über vernetzte Fahrradcomputer und das Outfit bis hin zum Sattel, zum Helm oder zur Trinkflasche – wird mehr und mehr Wert auf cooles Design gelegt.
Spätestens seit dem Vorjahr werden auch immer mehr Mountainbikes mit E-Motoren ausgestattet, wobei die Akkus und Antriebe immer kleiner und auch leichter werden. Nichts erinnert mehr an die Anfangszeiten, als E80.000 Besucher werden an diesem Räder noch klobige Ungetüme waren. Heute bedarf es zum Teil mehrerer Blicke, um überhaupt feststellen zu können, dass hier ein E-Motor bei der Bergtour kräftig „mithilft“.
Der Elektrotrend im Zweiradmarkt hat der Branche in den vergangenen Jahren ein durchaus beachtliches Wachstum beschert. Zwar sind die reinen Absatzzahlen in Österreich mit 390.000 verkauften Fahrrädern im Jahr 2015 ziemlich stabil (2014 waren es knapp Lastenräder liegen auch im Trend