Bari erlebte die Weltpremiere
Bei Italien – Frankreich wurde erstmals der Videobeweis verwendet.
FUSSBALL. Eine Dutzendszene erlangt Weltruhm. Der Franzose Layvin Kurzawa spielt gegen Italien den Ball im Strafraum mit der Hand. Und Schiedsrichter Björn Kuipers entscheidet auf: Videobeweis. Zum ersten Mal erlaubte die FIFA die Technologie bei einem internationalen Spiel. „Es war eine großartige Gelegenheit, die uns ein gutes Gefühl gegeben hat“, sagt Kuipers. Denn zwei Referees außerhalb des Stadions sahen sich die Szene an und funkten nach drinnen: kein Handspiel, kein Elfmeter.
Damit schrieben Kuipers und Co., die den Videobeweis auch ein zweites Mal nutzten, ein Stück Fußballgeschichte. „Es war eine sehr positive Erfahrung“, sagt FIFA-Boss Gianni Infantino nach dem Test, den Frankreich gegen Italien mit 3:1 gewann. Er betonte zugleich, dass die Technologie nur bei Dingen verwendet werden soll, die ein Spiel wirklich entscheiden können. „Bei einem Tor, einer Szene im Strafraum, Abseits oder Roten Karten“, präzisiert Infantino und steht weiter voll hinter dem technischen Fortschritt. „Wir sind im Jahr 2016. Wir können uns nicht mehr erlauben, dass die ganze Welt eine wichtige Szene sieht, und der Schiedsrichter ist der Einzige, dem das verboten ist. Wir lieben den Fußball und müssen ihn schützen.“
Der FIFA-Boss hofft auch, dass der Videobeweis bei der nächsten Weltmeisterschaft 2018 in Russland zum Einsatz kommt: „Wir werden weiter Tests durchführen und dann entscheiden. Wenn wir keine Tests machen, wissen wir nie, ob es funktioniert.“Der nächste internationale Test findet beim Klassiker zwischen Italien und Deutschland am 15. November in Mailand statt.