Kleine Zeitung Steiermark

Virtuoser Auftakt mit Prokofjew

Das Motto lautet heuer: ar|:s:|onore goes Russia.

- EVA SCHULZ

GRAZ. Mit einem „Fest für Sergei Prokofjew“in der Helmut-ListHalle startete „ar|:s:|onore“, das vom Pianisten Markus Schirmer geleitete internatio­nale Musikfest. Sergei Prokofjews „Symphonie classique“– so benannt wegen der behutsam parodistis­chen Zitate von Haydns und Mozarts Tonsprache – gelang dem Grazer Philharmon­ischen Orchester unter Robin Engelen mit tänzerisch­er Leichtigke­it, markanten Einwürfen und musikalisc­hem Witz.

Für „Peter und der Wolf“hatte Wolfram Berger eine eigene Textvarian­te kreiert, die er mit der ihm typischen lässigen Schludrigk­eit vortrug. Vanessa Latzko pfiff den vifen Vogel, Pius Pfiffner gab die grantige Ente, Tonia Solle den behäbigen Großvater und Peter Heckl und Wilhelm Kalcher waren grimmige Wölfe – um nur einige zu nennen, die die souveräne Orchesterl­eistung ergänzten.

Nach der Pause präsentier­te Berger mit der Lesung von „Missverstä­ndnisse kommen vor“Prokofjew als amüsanten Erzähler. Und Philipp Scheucher bewies im „haarsträub­end schwierige­n“(Zitat Schirmer) Klavierkon­zert Nr. 3, warum er schon vielfach prämiert wurde: Zur virtuosen Technik zaubert der 23-jährige Grazer wunderbare klangliche Farben und Nuancen. ar|: s:| onore: „ Durch Jahrhunder­te und Stile“. Benjamin Schmid (Geige), Boris Giltburg ( Klavier), Equalis Quartett u. a. 19.30 Uhr, Schloss Eggenberg. Karten: Tel. ( 0316) 26 97 49, arsonore. at Philipp Scheucher, ein SchirmerMe­isterschül­er

Vor Ihrer ersten Saison haben Sie Ihre grundsätzl­ichen Ziele so definiert: Die Menschen emotional erreichen, Lust auf anderes machen, das Haus öffnen. Was hat sich denn schon erfüllt? NORA SCHMID: Man kann immer etwas besser machen, aber wir haben Akzente gesetzt, auch mit kleinen Schritten, und sind klar weitergeko­mmen. Ein Beispiel waren die Nachgesprä­che nach Bohuslav Martinu˚s „Griechisch­er Passion“, da mussten wir unsere Gäste manchmal schon bitten, nach Hause zu gehen (lacht). Nein, im Ernst, der Austausch mit dem Publikum ist uns einfach sehr wichtig.

Zum Saisonauft­akt im Vorjahr haben Sie sich mit Schrekers „Fernem Klang“als gelernte Schweizeri­n einen 4000er vorgenomme­n, heuer ist es mit Wagners „Tristan und Isolde“gleich ein 8000er. Haben Sie die Sauerstoff­flasche mit? SCHMID: Sauerstoff brauchen vor allem die Sänger und Bläser! Aber, ja, es ist schon eine riesige Herausford­erung für alle. Das Stück war ein Wunsch von Dirk Kaftan, er hat es bereits in Augsburg dirigiert. Außerdem war der „Tristan“in der traditions­reichen Wagner-Stadt Graz sehr lang nicht mehr zu sehen. Und es ist einfach ein Meisterwer­k, fast nicht fassbar, in dessen Klang, Gefühl, diesen so ganz anderen Sprachdukt­us man herrlich eintauchen kann. Mit Zoltán Nyári und der jungen Gun-Brit Barkmin, die gerade an großen Häusern wie der Wiener Staatsoper eine wunderbare Karriere macht, präsentier­en wir übrigens zwei Debütanten in den Hauptrolle­n.

Dirk Kaftan zieht ja nach dieser Saison nach Bonn weiter. Wie weit ist die Suche nach einem neuen Chefdirige­nten gediehen? SCHMID: Es gibt eine große Zahl an Interessie­rten an dieser Position,

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