Experten aus ganz Europa in Graz
Die mitteleuropäische Biomassekonferenz geht vom 18. bis 20. 1. in der Grazer Messe über die Bühne. 1000 Experten und Politiker werden erwartet. Die Konferenz findet mit der Häuslbauermesse statt. beim Öl. Und viele Haushalte setzen neuerdings auf Wärmepumpen.
Schwimmen der Biomasse da langfristig die Felle davon? Das glaube ich nicht, weil sich uns im Gewerbebereich noch ein sehr großes Feld erschließt, etwa in der Hotellerie und auch in der Landwirtschaft.
In der Steiermark heizen noch mehr als 100.000 Haushalte mit Erdöl. Wie viele davon könnte Biomasse noch schlucken? Vom Rohstoff her ist das überhaupt kein Thema. Vor fünf Jahren hatten wir noch die Riesenkampagnen der Papierindustrie, dass wir in wenigen Jahren kein Holz mehr haben würden. Genau das Gegenteil ist eingetreten. Wir haben Holz am Markt ohne Ende. Bei den Heizwerken sind die guten Standorte verbaut, da wird sich nicht mehr viel tun. Wir wollen noch in den kleineren und mittleren Bereich und nehmen Abstand von den großen Projekten.
Wie weit würde ein Biogas-aus Österreich zurückwerfen beim Anteil der erneuerbaren Energie? Österreichweit beziehen 150.000 Haushalte Strom und Wärme aus Biogas. Da sind wir dann schon im Prozentbereich. Was immer vergessen wird: Die Anlagen rennen ja 8000 Stunden im Jahr und nicht nur 2000 wie Wind oder Fotovoltaik. Und da muss man auch klar dazusagen: Ohne Biogas und Biomasse werden die Paris-ziele nicht erreichbar sein.
Wie reagiert man auf die zunehmende Kritik von Umweltschützern an Biomasse? Wir kennen die Vorwürfe von wegen „Baummord“. Viele Bedenken lassen sich leicht durch Fakten ausräumen. So ist in Österreich zum Beispiel seit 1970 der Bioenergie-verbrauch um 400 Prozent gestiegen. Gleichzeitig ist das Holzaufkommen in den heimischen Wäldern aber um 40 Prozent gestiegen. Es wächst noch immer weit mehr zu, als herausgenommen wird.