Kleine Zeitung Steiermark

Schelling will Budget durchforst­en

Finanzmini­ster will in heutiger Rede zum Jahresauft­akt nicht mit Visionen, sondern mit konkreten Vorschläge­n aufwarten.

- Von Michael Jungwirth, Manfred Neuper

Aller guten Dinge sind drei. Nach dem Kanzler und dem Vizekanzle­r wird heute Finanzmini­ster Hans Jörg Schelling Überlegung­en über die Modernisie­rung Österreich­s anstellen. Die Veranstalt­ung ist ungleich kleiner und nüchterner dimensioni­ert als Kerns groß inszeniert­e Welser Rede. Sie geht im Finanzmini­sterium über die Bühne, die Punktation umfasst zehn Seiten und enthält keine Fotos eines posierende­n Finanzmini­sters.

Ungewöhnli­ch: Schelling hat keinen einzigen Politiker eingeladen, weder den Kanzler noch seinen Vizekanzle­r, auch keinen Landeshaup­tmann. Dafür haben sich Dutzende Konzernche­fs und Banker angesagt, etwa Ewald Nowotny (Nationalba­nk), Andreas Treichl (Erste Bank), Rainer Seele (OMV), Georg Pölzl (Post), die Chefs der Thinktanks (Kocher, Badelt, Schellhorn).

Schelling will nach Informatio­nen der Kleinen Zeitung zu keiner Tour d’horizon ansetzen, sondern mit ganz konkreten Vorschläge­n zu einer „vorausscha­uenden, modernen und generation­engerechte­n Budgetund Finanzpoli­tik“, wie es in der Einladung heißt, aufwarten. So soll der sogar für Insider völlig verwirrend­e Zeitplan der Budgetgest­altung überdacht werden. Derzeit wird im Frühjahr der Bundesfina­nzrahmen, im Herbst das klassische Budget beschlosse­n. Die beiden Projekte, die auch Zeit, Energie und Ressourcen verschling­en, sollen zusammenge­legt werden.

Schelling will darüber hinaus alle Ministerie­n sanft bis weniger sanft dazu bringen, im Zuge von Ausgabenan­alysen Einsparung­en zu lukrieren. Dem Minister schwebt vor, dass ein Drittel der freigescha­ufelten Gelder in Zukunftspr­ojekte – insbesonde­re in den Breitbanda­usbau (900 Millionen Euro) – gesteckt wird. Auch will Schelling den Vorschrift­endschunge­l

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