Wie umgehen mit einem politisch schwierigen Partner?
Saudi-arabien ist ein schwieriger Partner. Diese Erfahrung müssen Regierungen im Westen immer wieder machen. Mit den wirtschaftlichen Problemen des Ölgiganten, den Kriegen in Syrien und Jemen, der neuen Annäherung des Westens durch den Atomdeal an den Iran – dem Erzfeind Riads, den Folgen und Wirkungen des Arabischen Frühlings und Radikalisierungsprozessen in der islamischen Welt wird das Königreich immer unberechenbarer. Sebastian Sons hat nun ein umfangreiches Werk über das Land auf der arabischen Halbinsel vorgelegt, das eine wertvolle Unterstützung in der Diskussion um die künftige Zusammenarbeit bietet. „Auf Sand gebaut. Saudi-arabien – ein problematischer Partner“ (Ullstein, 288 Seiten, 20,60 Euro) ist fundiertes Grundwissen und zugleich aktuelle Zustandsbeschreibung. Aus berufenem Mund: Der studierte Islamwissenschaftler ist in der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik der Experte für Saudi-arabien. Sons zeigt aber nicht nur, warum sich das Haschemitenreich zu einem problematischen Partner entden wickelt hat, sondern bietet auch einen Lösungsansatz für eine andere Politik an, indem er gemeinsame Interessen und gravierende Unterschiede gegeneinanderstellt. Er wirft aber auch die Frage auf, ob das Land nur vor dem Wandel steht oder doch vor dem Untergang. Ingo Hasewend