Acht Männer besitzen mehr als die halbe Weltbevölkerung
Laut einer Studie der Organisation Oxfam verfügen die acht reichsten Männer über ein größeres Vermögen als die gesamte ärmere Hälfte der Weltbevölkerung.
Die Welt steht auf einer schiefen Ebene, zumindest ökonomisch betrachtet. Laut einer Studie der Entwicklungshilfeorganisation Oxfam besitzen die acht reichsten Männer – Frauen sucht man bei dieser Vermögensaufstellung vergeblich – über ein größeres Vermögen als die gesamte ärmere Hälfte der Weltbevölkerung. Zu diesem Ergebnis kommt Oxfam in einem aktuellen Bericht.
In der Aufstellung wird das Vermögen der acht reichsten Milliardäre auf 426 Milliarden Dollar (399,59 Milliarden Euro) geschätzt, das der ärmeren Hälfte der Weltbevölkerung auf 409 Milliarden Dollar. Die reichsten Männer sind der Auflistung zufolge Bill Gates, Amancio Ortega, Warren Buffett, Carlos Slim, Jeff Bezos, Mark Zuckerberg, Larry Ellison und Michael Bloomberg. Gates führt die Liste mit einem Vermögen von 75 Milliarden Dollar an. Bloomberg ist mit 40 Milliarden Dollar der letzte unter den acht Reichsten. Mann hinter Microsoft: Bill Gates Gründer von Amazon: Jeff Bezos
Der anlässlich des morgen in Davos beginnenden Weltwirtschaftsforums herausgegebene Bericht prangert die weltweite soziale Ungleichheit an. Diese sei größer als bisher angenommen, teilte Oxfam mit. Im vergangenen Jahr habe das Vermö- gen der ärmeren Hälfte der Weltbevölkerung noch dem der 62 reichsten Menschen entsprochen. Neue Daten aus China und Indien zeigen aber Oxfam zufolge, dass die ärmere Hälfte deutlich weniger Vermögen besitzt als gedacht.
Diese Entwicklung hänge eng mit den Möglichkeiten reicher Menschen und internationaler Konzerne zusammen, sich Vorteile auf Kosten des Allgemeinwohls zu verschaffen, kritisierte die Organisation. Sie nutzten aggressive Steuervermeidung, verschöben ihre Gewinne in Steueroasen. „Regierungen betreiben das Spiel der globalen Konzerne und reichen Eliten – und die Bevölkerung zahlt die Zeche“, beklagt Jörn Kalinski von Oxfam Deutschland.
Die Organisation fordert in dem Bericht eine gerechtere Steuer- und Wirtschaftspolitik zum Wohl der ärmeren 99 Prozent der Weltbevölkerung. Demnach verfügt diese übergroße Mehrheit der Weltbevölkerung mit 49,2 Prozent noch nicht einmal über die Hälfte des weltweiten Vermögens. Als Gegenmaßnahmen schlägt Oxfam vor, Konzerne stärker zu besteuern und Steuerschlupflöcher zu schließen. Zudem sollten Einkommen und Vermögen von Superreichen stärker besteuert werden.