Kälteschutz für steirische Obdachlose
Steirische Notschlafstellen sind gerade im Winter oft „ausgebucht“. Doch auch dicke Winterjacken und Stiefel sind Mangelware.
chael Lintner von der Caritas. Teamleiter Jakob Url: „Für Menschen, die sonst keinen Platz haben, sind wir der letzte Rettungsanker.“
Mittlerweile hat sich die Lage ein wenig entspannt. Die Auslastung ist auf zwei Drittel zurückgegangen. Lintner erläutert: „Wir versuchen, die Betroffenen in Einrichtungen unterzubringen, die eine umfangreichere Betreuung haben. Etwa Frauen im Haus Elisabeth, Männer in der Arche 38 und Jugendschlafstelle. ... und obdachlose Frauen im Haus Elisabeth liche im Schlupfhaus. „Auch bei uns landen immer mehr Jugendliche ohne Ausbildung und funktionierendes soziales Netz auf der Straße.“
Ihr Glück in der Steiermark suchen immer öfter auch Menschen aus Osteuropa: als Bettler oder als Schwarzarbeiter. „Die Verhältnisse zu Hause sind so ärmlich, dass ihnen nichts anderes übrig bleibt.“Während viele im Sommer irgendwo Unterschlupf finden, wenden sie sich im Winter an die Not- „Über Weihnachten sind viele von ihnen zu ihren Familien heimgefahren.“
Stark nachgefragt werden mittlerweile auch Lebensmittel: „In den kalten Monaten bieten wir im Marienstüberl zusätzlich eine Jause an. Außerdem geben wir nun auch drei Mal pro Woche Lebensmittel aus.“
Großer Bedarf besteht derzeit auch an Winterjacken und Stiefeln, die oft deutlich teurer sind als Sommershirts. „Die Betroffenen bekommen von uns Gutscheine, die sie dann in den Carla-läden (Second Handshops der Caritas, Anm.) einlösen können.“Noch eine Beobachtung stimmt den Caritas-bereichsleiter nachdenklich: „Wir bieten in der Arche 38 ein Wäscheservice für geringes Geld an. Die Nachfrage steigt ständig, da sich immer mehr Menschen keine Waschmaschine leisten können.“