Wenn die mächtigste Frau Erdäpfel schält ...
Wie frauenfeindlich sind Frauen? Eine Frage, die zwei Tage vor der Angelobung des Us-präsidenten wieder gestellt wird.
Die Frage ist zum Endlosthema feministischer Publikationen geworden: Warum sind Frauen bei der Wahl zwischen Mann und Frau unfähig zur Solidarität? Warum haben nur 54 Prozent der Frauen in den USA Hillary Clinton gewählt und gar nur 43 Prozent der weißen Frauen? Je gebildeter, desto eher stimmten sie für Clinton, je bildungferner, desto mehr für Trump. Womit nun jene, die Frauenrechtlerinnen immer schon in abgehobenen intellektuellen Blasen angesiedelt haben, sich bestätigt fühlen. Der Von Mensch zu Mensch Carina Kerschbaumer Feminismus pulverisiere sich zu dem, was er immer war – überflüssig, tönt es nicht nur zwei Tage vor der Angelobung von Trump aus manchen Ecken. Das mögen sich zwar nicht wenige wünschen, erfüllen wird sich dieser Wunsch nicht. Auch dann nicht, wenn noch andere Hillarys an Typen wie Trump scheitern. Denn das hat wohl nichts mit Sieg oder Niederlage des Feminismus zu tun, sondern mit Revolten gegen politische Korrektheit oder gegen die lukrative Privatstiftung der Clintons. Da geht es nicht um Mann oder Frau, da geht es um das Gefühl, von Eliten nicht gehört zu werden. Und da kann es ein wenig auch um frauenfeindliches Verhalten gehen, wenn eine Kandidatin mit einem karrieristischen Lebensweg als frontaler Angriff auf das eigene Lebensmodell empfunden
Awird. Da wählt dann frau Mann und nicht Frau. Was wieder die Beliebtheit einer Angela Merkel erklärt. Welche Frau, ob Mutter, Hausfrau, Karrieristin, empfindet Merkel schon als Angriff auf das eigene Lebensmodell? Keine. Weil sie nicht nur in Hosenanzügen an Konferenztischen sitzt, sondern auch überzeugend zu erzählen versteht, wo sie als mächtigste Frau der Welt am besten nachdenkt: beim Schälen von Erdäpfeln. uf diesen Merkel’schen Erdäpfelschalen wäre Trump hundertmal ausgerutscht.