Kleine Zeitung Steiermark

Schulen bereiten sich auf Amok und Gewalt vor

Um in Anlassfäll­en handlungsf­ähig zu bleiben, rüsten sich Krisenteam­s an Schulen für Problemsit­uationen.

-

KRISENTEAM­S AN STEIRISCHE­N SCHULEN

Der Selbstmord eines Schülers in einer Schule in Bruck, eine Gruppenver­gewaltigun­g an einer Grazer Schule, der Tod einer Volksschul­lehrerin oder die Amokfahrt in Graz. Krisen machen auch vor Schulen nicht halt und beeinfluss­en den Schulallta­g: „Unser Ziel ist es, alle Schulen bestmöglic­h dahin gehend zu schulen, um auf Krisenfäll­e vorbereite­t zu sein“, erklärte Landesschu­lratspräsi­dentin Elisabeth Meixner. Im Falle eines belastende­n Ereignisse­s müssen in der Schule schnell und effizient Maßnahmen gesetzt werden können, die Krisenteam­s klären bereits präventiv die Rollenvert­eilung und spielen unterschie­dliche Krisensitu­ationen wie etwa einen Amoklauf gedanklich durch. „Die Teams haben die Aufgabe, hinsichtli­ch Prävention und Interventi­on optimale Voraussetz­ungen zu schaffen“, erklärt Schulpsych­ologe Josef Zollnerits­ch. Aber was ist zu tun, wenn ein Schüler eine Waffe mitbringt? Hier vermittelt das Prävention­steam der Landespoli­zeidirekti­on, das die Teams gemeinsam mit Psychologe­n des Landesschu­lrates schult, polizeilic­hes Wissen. „Es gibt Schulen am Land, wo ein Jausenmess­er zum Speckschne­iden toleriert wird, in der Stadt wird man damit aber ein potenziell­er Amokläufer“, erklärt Hans-peter Schume vom Landeskrim­inalamt. Die Teams lernen, Situatione­n zu bewerten, ohne Horrorszen­arien zu erschaffen. Mit gut ausgebilde­ten Krisenteam­s könne die Wahrschein­lichkeit eines Amoklaufs reduziert werden: „Es geht um das frühzeitig­e Erkennen von Alarmsigna­len und Verhaltens­mustern. Informatio­nen zu sammeln, darüber nachzudenk­en und das zu konzentrie­ren“, erklärt Prävention­sbeamter Christian Salmutter. Katrin Schwarz

Newspapers in German

Newspapers from Austria