Inklusion im Walzertakt
Die Opernredoute eröffnen heuer vier ganz besondere Tänzer. Wir waren bei den Proben dabei.
Dorothee kann vor Freude gar nicht mehr aufhören, sich im Walzertakt zu wiegen. Die junge Frau mit dem akkuraten Seitenscheitel ist eine von vier Athleten der Special Olympics, die am 28. Jänner einen glanzvollen Auftritt in der glamourösesten Nacht des Jahres absolvieren: Dorothee Bauernhofer, Larissa Czeike, Patrick Eder und Gerhard Schwab verstärken heuer (an der Seite je eines nicht beeinträchtigten Tanzpartners) das Eröffnungskomitee der Opernredoute. Frack für die Herren, weißes Kleid und Krönchen für die Damen natürlich inklusive.
„Dieses Projekt ist etwas ganz Tolles für uns“, war etwa Larissas Mutter Patricia bei der Probe sichtlich gerührt. „Ich hätte nie gedacht, dass auch meine Tochter einen Abend lang Prinzessin sein darf.“Schon im Alter von zwölf Jahren hat die 20Jährige, die mit dem Downsyndrom auf die Welt kam, mit dem Tanzen begonnen: „Das hat ihr zu mehr Selbstständigkeit verholfen – und zum Mut, sich zu präsentieren“, sagt ihre Mama.
Erfahrene Tänzer sind auch der coole Gerhard und der temperamentvolle Patrick (der ja „eigentlich am liebsten Salsa“tanzt, wie er zugibt): Beide haben schon 2016 beim Tanzbewerb der Special Olympics Pregames erfolgreich ihr Können gezeigt.
Die Idee zur „Inklusion im Walzertakt“hatte übrigens Redoute-organisator Bernd Pürcher, der genauso wie der verstorbene Special-olympicspräsident Hermann Kröll aus Schladming stammt. Nina Müller leute@kleinezeitung.at