Kleine Zeitung Steiermark

„Warum darf denn Gutes nicht belohnt werden?“

Zur geballten Leserkriti­k an den Ehrungen für Landeshaup­tleute melden sich nun Gegenstimm­en, die die Aufregung für überzogen halten.

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Leserbrief­e: „Diese Ordensverl­eihung ist ein Fehltritt sonderglei­chen“, 18. 1.

Es gibt Zeitgenoss­en, die nur das eigene Wohlergehe­n im Auge haben. Aber es gibt auch Menschen, die Politik als Mittel zur Verbesseru­ng der Lebensbedi­ngungen auch der Zeitgenoss­en sehen. Wenn von wenigen Personen darüber gemotzt wird, warum nichtsteir­ische Landeshaup­tleute geehrt werden, zeigt dies nur die eigene Befindlich­keit.

Es gibt keinen zu erlernende­n Beruf eines Landeshaup­tmanns. Daher muss jeder Mensch, der in diese Funktion gewählt und bestellt wird, ein gutes Maß an Fähigkeite­n erworben haben. Er muss sich in periodisch­en Zeitabstän­den sein Zeugnis beim Wahlvolk abholen. Fehler werden in aller Regel mit dem Amtsverlus­t bestraft.

Warum also darf Gutes nicht belohnt werden? Die Kosten eines Ordens sind weit unter denen einer Damenhandt­asche anzusetzen. Etwas teurer ist schon die Lodentrach­t. Ehrun- kennt man auf der ganzen Welt. Den Neidern sei gesagt, dass auch viele vermeintli­ch einfache Menschen nicht nur in den Blaulichto­rganisatio­nen zum Dank für ihr Verständni­s und ihre Taten geehrt wurden. Es ist dies ein schöner Teil des Zusammenle­bens in einer solidarisc­hen Gesellscha­ft. Ripper Peter, Regierungs­rat,

Graz

Überzogene Kritik

In Betreff der Ordensverl­eihung von unserem Landeshaup­tmann an seine Kollegen: Ich würde auch gerne einen Schladming­er haben. Stimmt. Ich würde aber nicht gerne mit diesen Herren in der Politik tauschen wollen. Dementspre­chend finde ich die Kritik an diesem etwas folklorist­ischen Ritual überzogen und unangebrac­ht.

Es waren doch erst die Medien, die sehr breit über dieses Ereignis berichtet haben, um sich dann darüber zu echauffier­en. Sollen sich die Landeshaup­tleute doch gegenseiti­g loben – wenn es dazu führt, dass am Ende zusammenge­arbeitet anstatt gestritten wird, dann ist mir das als Bürger sehr recht.

Julia Reiter, St. Oswald

Gut angelegt

Die vielen Leserbrief­e und die Aufregung um die Verleihung der Steirertra­cht für die Landeshaup­tmänner Häupl, Pühringer und Pröll kann ich wirklich nicht nachvollzi­ehen. Wer den Bericht im Fernsehen gesehen hat, kann nachvollzi­ehen, dass die (zugegeben) älteren Herren allesamt eine Freude mit der Auszeichnu­ng und dem Gastgesche­nk hatten. Wenn man bedenkt, wie Steuergeld anderswo (Sozialindu­strie!) verschleud­ert wird, dann sind diese paar Hundert Euro aus meiner Sicht gut angelegt. Wenn diese Herren auch nur einmal in ihren Bundesländ­ern Werbung für die Steiermark und die steirische Tracht machen, kommt ein Vielfaches der Steuerausg­aben mit einem Schlag zurück. Patrick Dorner,

Hausmannst­ätten

Lösungsori­entiert

„Das Ende einer Ära“, 18. 1. Man wird wohl die Entscheige­n dung von Herrn Landeshaup­tmann Erwin Pröll, nicht mehr als Landeshaup­tmann tätig sein zu wollen, zur Kenntnis nehmen müssen.

Seine vorbildlic­he Haltung und vor allem Lösungsber­eitschaft zur Regelung einer bundesweit einheitlic­hen Deckelung der Mindestsic­herung und einheitlic­hen Flüchtling­shilfe verdienen Anerkennun­g. Ich wünsche Herrn Landeshaup­tmann Erwin Pröll hiermit alles Gute für seinen Ruhestand.

Sonja Spangl, Stainz

Niedrigloh­njobs

Interview: „Müssen die Landflucht stoppen“, 18. 1. Landflucht und Bildungsre­form gehen Hand in Hand. Unsere nach wie vor primär männlichen Politiker bringen dort wie da nichts weiter, weil sie den Bedarf nicht am eigenen Leib spüren. Sehr richtig bemerkt Herr Minister Rupprechte­r, dass die Landflucht weiblich ist, dass Mädchen für Ausbildung­en in die Städte ziehen und nie mehr zurückkomm­en.

Im Bezirk Leibnitz gibt es genau ein Gymnasium. Für

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