Whiskey Ein für den Mut
Die Inauguration des Präsidenten ist ein Festtag für die USA. Sie hat einen rituellen Ablauf, verlief aber nicht immer glatt.
Laut Verfassung der USA beginnt seit dem 20. Zusatz von 1933 die Amtszeit eines gewählten Präsidenten am 20. Jänner und endet genau vier Jahre später zum selben Zeitpunkt. An diesem Tag schauen die Us-bürger auf die Stufen vor dem Capitol, wo ihr neues Staatsoberhaupt den Amtseid ablegt. Überall im Land ruht dann die Arbeit. Bis zu zwei Millionen Amerikaner machen sich sogar persönlich auf den Weg in die Hauptstadt, um dem Spektakel möglichst nah zu sein. Zum 58. Mal wird in der Geschichte der USA ein Präsident angelobt, achtmal musste die Zeremonie formlos passieren, weil ein Präsident während der Amtszeit starb oder zurücktrat und sein Vize die Regierung übernahm.
Die Amtseinführung hat einen festen Ablauf mit etlichen traditionsbehafteten Elementen, die die Inauguration zu einer Art Initiationsritus machen. Doch nicht immer hatte das Fest ein glückliches Ende. 1841 hielt William Henry Harrison seine zweistündige Rede ohne Mantel, Hut und Schal. Eine fatale Fehleinschätzung des Generals zu Beginn des Frühlings (damals hielt man die Inauguration noch am 4. März ab). Der neunte Präsident holte sich eine Lungenentzündung, starb vier Wochen darauf und wurde damit zum Us-staatschef mit der kürzesten Amtszeit.
Deutlich länger blieb Andrew Johnson als Nachfolger von Abraham Lincoln im Amt. Allerdings startete auch er nicht reibungslos. Er hatte sich mit Whiskey Mut angetrunken und lallte betrunken seinen Eid. Dieser muss übrigens vor dem Vorsitzenden des Obersten Gerichts vom gewählten Präsidenten persönlich gesprochen werden und darf nicht getwittert werden. Ingo Hasewend Militärischer Aufmarsch: 5000 Soldaten (Blaskapellen, Fahnenträger, Salut-artillerie) nehmen teil. 3,2 km lang; über 120 Hektar