Kleine Zeitung Steiermark

Kern sagt Parteitag ab, Rochade in Wiener SPÖ

Plan A statt Parteiprog­ramm: Kern sagt den Parteitag ab. Heute sollen in der Wiener SPÖ einige Köpfe rollen.

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POLITIK INTERN

DHas eine hat mit dem anderen nichts zu tun: Bundeskanz­ler Christian Kern wird nach Informatio­nen der Kleinen Zeitung beim heutigen Parteipräs­idium seinen Landeschef­s vorschlage­n, den für Mai in Graz geplanten Spöparteit­ag abzusagen. Grund des Manövers: Das von Josef Cap und Karl Blecha auszuarbei­tende Parteiprog­ramm, das am Parteitag beschlosse­n werden sollte, ist – offiziell – noch nicht fertig. Inoffiziel­ler Grund: Zum einen ist Kern mäßig mit den Entwürfen der beiden Langzeitpo­litiker zufrieden, zum anderen soll dadurch nicht der von Kern ausgearbei­tete und in Wels vorgestell­te Plan A konterkari­ert werden. Spätestens im Juni 2018 muss die SPÖ ihren Parteitag abgehalten haben. eute Nachmittag will dann Wiens Bürgermeis­ter Michael Häupl im Rahmen einer Sondersitz­ung der Wiener SPÖ sein neues Team vorstellen. Wer – außer Gesundheit­sstadträti­n Sonja Wehsely, die ihrer eigenen Demontage zuvorkam – sonst noch abgelöst wird, darüber wird bis zuletzt heftig spekuliert werden. Gestern Abend hieß es plötzlich, womöglich gelinge Häupl, dem zunehmend die Zügel in der SPÖ entgleiten, heute nur eine kleine Rochade. Wehsely, die zu Siemens

Dwechselt, soll durch Ingrid Reischl, Obfrau der Wiener Gebietskra­nkenkasse, ersetzt werden. Peter Hacker, Chef des Sozialen Wiens, hat abgesagt.

Völlig offen ist, ob Vizebürger­meisterin und engste Häupl-vertraute Renate Brauner das Handtuch nehmen muss. Angeblich sollte sie zur Landtagspr­äsidentin aufrücken, doch will Harry Kopietz nicht weichen.

Zwei Personalfr­agen rufen besonderes Interesse hervor: Was passiert mit Klubobmann Andreas Schieder, was mit Michael Ludwig? Beide werden immer wieder als mögliche Nachfolger des Bürgermeis­ters ins Gespräch gebracht. Wechselt die für die Finanzen zuständige Brauner an die Spitze des Gemeindera­ts, könnte Schieder ins Rathaus übersiedel­n. Dann wäre auch Kanzler Kern gefordert, er müsste einen Nachfolger für den roten Klubobmann finden. Ludwig gilt als Anführer der – je nach Sichtweise – Realos, Flächenbez­irke, Aufwiegler, die die baldige Ablöse des Bürgermeis­ters fordern. ass Häupl im Sog von Erwin Pröll heute seinen Abgang verkündet, ist auszuschli­eßen. Auch deshalb, weil kein geeigneter Nachfolger, der beide Flügel integrativ miteinande­r versöhnt, in Sicht ist. Michael Jungwirth

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Braucht er neuen Klubobmann? Kern
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Aufstieg oder Abstieg: Michael Ludwig
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Politisch angeschlag­en: SPÖCHEF Häupl
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Könnte heute abgelöst werden: Brauner

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