57.400 Mal über Asyl entschieden
Bericht: Die Hälfte der Asylwerber darf in Österreich bleiben, mehr als 10.600 Menschen wurden außer Landes gebracht. Dublin-fälle werden weiterhin kaum überstellt.
Ausreisen verzeichnet die Behörde eine deutliche Steigerung. 2016 wurden 10.677 Menschen außer Landes gebracht – um 30 Prozent mehr als 2015. 5800 von ihnen reisten freiwillig aus, 4880 wurden unter Zwang aus dem Land gebracht. Wie viele rechtskräftig abgelehnte Asylwerber illegal in Österreich leben, könne das BFA aber nicht sagen.
Ein häufiger Grund dafür, dass eine Abschiebung trotz negativem Asylbescheid nicht möglich ist, sind fehlende Reisedokumente. Stellt das Herkunftsland keine aus, kann die Person nicht außer Landes gebracht werden. Die meisten Antragsteller kamen im vergangenen Jahr aus Afghanistan, rund die Hälfte wurde abgelehnt. Hier gebe es laut Taucher deutliche Fortschritte bei der Rückführung. Nachdem die EU eine Abschiebevereinbarung mit Kabul getroffen hat, ist Afghanistan nun verpflichtet, die Dokumente binnen vier Wochen auszustellen. Passiert das nicht, kann die EU ein Ersatzdokument ausstellen. Ein Deal, der laut BFA funktioniert. Seit mehreren Wochen bringe man abgelehnte Asylwerber – auch straffällig gewordene Afghanen sollen darunter sein – in ihr Land zurück. Eine genaue Zahl will das BFA nicht nennen. Aufgrund der Sicherheitslage im Land werden Rückführungen nach Afghanistan von NGOS kritisiert.