Kleine Zeitung Steiermark

Keine Nagl: Koalition mit der Grazer KPÖ

Live-debatte: ÖVP-CHEF

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Die Live-debatte ist erst seit wenigen Minuten zu Ende, da landet an diesem Freitag bereits eine Mail der Grazer KPÖ im Postfach der Redaktione­n – als Antwort auf das soeben Gehörte: Im Gespräch mit der Kleinen Zeitung legt sich ÖVP-CHEF Siegfried Nagl fest, er schließt eine Koalition mit der KPÖ nach der Wahl am 5. Februar aus.

„Wir nehmen die Festlegung des Bürgermeis­ters zur Kenntnis und wollen auch deshalb in den letzten Wochen des Wahlkampfe­s alles daransetze­n, um vor der FP auf Platz zwei zu landen“, betont Kp-wahlkampfl­eiter Manfred Eber in der Aussendung. „Dann wird es für die VP nämlich schwierige­r werden, ihre politische­n Pläne durchzuset­zen.“Nachsatz: Kp-parteichef­in Elke Kahr sei zu einer Zusammenar­beit mit allen anderen Parteien bereit – „mit Ausnahme der FPÖ“.

Beim Spitzenkan­didaten der ÖVP ist es also genau umgekehrt: Er werde nach der Wahl „ein Arbeitspro­gramm“vorlegen und schauen, welche Partei da mitgehen kann, so Nagl – „aber wenn Sie mich fragen, dann kann ich mir mit jeder Partei eine Koalition vorstellen. Mit Ausnahme der KPÖ.“ An diesem Freitag stellt sich Nagl den Fragen von Claudia Gigler und Michael Saria (Kleine Zeitung) sowie jenen von den jungen Jurorinnen Susanne Hofer und Daniela Schmid. Und so bekennt der 53-Jährige, dass er die FPÖ nicht ausschließ­e – auch wenn er deren Wahlkampf ablehne („Die FPÖ macht es wieder sehr gefinkelt. Sie schreibt Sätze auf die Plakate, die sie mit einem Fragezeich­en versieht, in Wahrheit meint sie das aber so.“) und auch wenn er bis heute bei der Grazer FPÖ nicht wisse, „wo sie hinwill“.

Als Daniela Schmid erwidert, dass er also nach der Wahl „Schwamm drüber“sage, verweist der Vp-chef auf das Proporzsys­tem. Also werde die FPÖ „sowieso in der Regierung sitzen“. Er werde jedoch auch den Freiheitli­chen ein Arbeitspro­gramm vorlegen, „mit Punkten, die mit den Plakaten der FPÖ wenig zu tun haben“.

Einem möglichen Wechsel ins Land, der ja vor ein paar Jahren im Raum stand, erteilt Nagl eine endgültige Absage: Er habe von sich aus nie gehen wollen, „aber wenn du gefragt wirst, überlegst du halt dreifach“. Sollte er wieder Bürgermeis­ter werden, bleibe er die vollen fünf Jahre in Graz. Die junge Jury will auch wissen, wie Nagl diesmal ihresgleic­hen erreichen will – beim Urnengang 2012 habe er nur einen geringen Prozentsat­z der unter 29-Jährigen dazu gebracht, bei ihm ein Kreuzerl zu machen. Nagl verweist auf junge Kandidaten auf seiner Liste, darunter eine 21-Jährige, „die wohl die jüngste Gemeinderä­tin werden wird“.

Auf die Frage von Susanne Hofer, warum sie als Studentin

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