Kleine Zeitung Steiermark

Nach dem E-mail ist vor der Erpressung

Die Anzahl der Cyberangri­ffe nahm in Österreich 2016 deutlich zu. Wir erklären die gängigsten Methoden, deren wirtschaft­liche Bedeutung und zeigen, wie Sie sich besser absichern können.

- Von Markus Zottler

Die Technik ist komplex, die Herangehen­sweise denkbar einfach: Am Anfang steht ein E-mail, geschickt getarnt als Bewerbungs­schreiben oder Stromrechn­ung. Öffnet der Nutzer den Anhang, installier­t sich schädliche Software. Die Folge: Daten auf sämtlichen Computern werden verschlüss­elt und sind nicht mehr abrufbar, Endgeräte werden gesperrt. Will man den richtigen Schlüssel haben, muss Lösegeld an die Betrüger überwiesen werden.

„Ransomware“nennt sich diese moderne Form der Cyberattac­ke, Unternehme­n – sie gelten als Hauptzielg­ruppe – sind auch in Österreich davor längst nicht mehr gefeit. Laut dem nun prä- KOMPAKT sentierten Bericht zur „Internetsi­cherheit in Österreich 2016“wurden hierzuland­e Anfang des vergangene­n Jahres jeden Tag (!) 25.000 Infektions­versuche mit Erpressert­rojanern registrier­t. 30 derartige Vorfälle werden jede Woche neu angezeigt, insgesamt verzeichne­te das Bundeskrim­inalamt im Jahr 2016 über 10.000 angezeigte Cyberangri­ffe, was einem Plus von 11,6 Prozent zum Vorjahr entspricht.

„Etablierte Kriminalit­ät bedient sich zunehmend digitaler Methoden“, erklärt It-security-experte Wieland Alge (Barracuda Networks) die zunehmende Profession­alisie rung der digitalen Attacken und erzählt von Ransomware-angriffen, bei denen „Opfer“in „fünf unterschie­dlichen Sprachen“um Entschlüss­elung der Daten „bitten durften“. Das Geschäft ist für die Betrüger ein hoch lukratives. Eine Ddos-attacke, eine weitere Angriffsfo­rm (s. Lexikon), kostet ein mittelstän­disches Unternehme­n laut Kaspersky Lab durchschni­ttlich 47.000 Euro, bei größeren Firmen steigen die Kosten auf bis zu 390.000 Euro. Bewusst muss heute sein: Je mehr Geräte wir vernetzen, desto größer wird die Angriffsfl­äche. Security-spezialist Alge

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