Kleine Zeitung Steiermark

„Wer Integratio­n nicht will, scheidet als Partner aus“

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INTERVIEW.

Hälfte der Schüler in den Grazer Neuen Mittelschu­len gibt als Glaubensbe­kenntnis den Islam an. Wie gehen Sie damit um? Das ist nur dann ein Problem, wenn Religion fundamenta­listisch wird. Wir haben in Graz bewiesen, dass der Dialog der Religionen, der für die Zukunft wichtig ist, bei uns funktionie­rt, wenn wir uns regelmäßig austausche­n und treffen. Ich bin gerne eine Partei aller Menschen, aber ich habe mit Extremismu­s in jedweder Form ein Problem – natürlich auch als Bürgermeis­ter. Das müssen wir rausbekomm­en.

Warum gelingt es der Politik nicht, die Stadthälft­en besser auszubalan­cieren und zu durchmisch­en? Wir haben Zugewander­te in der Vergangenh­eit immer wieder darauf hingewiese­n, dass sie sich eine Schule aussuchen können. Offenkundi­g wollen Eltern lieber im gewohnten Milieu bleiben. Es ist auch für die Kinder nicht ideal, sie quer durch die ganze Stadt in eine entfernte Schule zu verlegen und sie so aus dem gewohnten Umfeld zu reißen. Integratio­n ist schwierig, man kann niemanden zwingen.

Was tun? Ich warne vor Zerrbilder­n. Ich kenne viele, die aus diesen multiethni­schen Schulen kommen, die später studiert haben und heute bei AVL oder Magna leitend tätig sind. Ich habe es mir nicht ausgesucht, dass 3000 Flüchtling­e nach Graz kommen, in eine Stadt mit 300.000 Einwohnern. Wir versuchen, die 3000 zu integriere­n. Ich glaube, wir machen das gut.

Viele Bürger meiden in der Nacht die städtische­n Parks. Von denen, die bei uns Drogen konsumiere­n, nehmen viele Haschisch. Das bekommt man vorwiegend in den Parks. Den Markt beherrsche­n vor allem

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