Kleine Zeitung Steiermark

Fünf kleine Listen und die Suche nach Mehrheiten

Nagls ÖVP auf Partnersuc­he: Nach der Wahl bahnt sich im Grazer Rathaus eine schwierige Regierungs­bildung an.

- Tina Wirnsberge­r

(34) ist seit 2012 in der Politik und führt erstmals die Grünen in eine Wahl. Mit der Plattform „Flüchtling­e willkommen in der Steiermark“fiel sie auf. Auch die Grünen bekämpfen das Murkraftwe­rk. Kraftwerks-haltung der KPÖ.

Sollte die ÖVP vorne bleiben, hat sie es laut Poier „ausschließ­lich“Nagl zu verdanken, der die Parteischw­äche überdeckt. Allerdings hat dann auch Nagl wieder ein Problem: Er braucht einen Regierungs­partner, wird aber schwer einen finden. Da in Graz noch die Proporzreg­ierung gilt, dürfte es so weitergehe­n wie bisher: mit viel Opposition auf der Regierungs­bank. nicht von Neben den fünf größeren Parteien treten zur Grazer Wahl fünf weitere, kleine Listen an: Die Neos mit Spitzenkan­didat Niko Swatek sind zum ersten Mal dabei – sie konnten allerdings in Graz bei der letzten Eu-wahl und Nationalra­tswahl sehr gut punkten. Hinter der Liste „Wir“steht der frühere FPÖ- und Bzö-gemeindera­t Gerhard Mariacher, er sieht sich als Alternativ­e zur FPÖ. Dem Thema Murkraftwe­rk widmet sich die Liste „Einsparkra­ftwerk“rund um Rainer Maichin, der zum zweiten Mal antritt, aber 2012 nur auf 0,2 Prozent kam. Philip Pacanda von der Piratenpar­tei rittert um den Wiedereinz­ug in den Gemeindera­t. Beinahe als „One-woman-show“firmiert schließlic­h die Gastronomi­n und Kulturvera­nstalterin Tatjana Petrovic.

Auch ohne die kleineren Listen wird jedenfalls die Regierungs­bildung schwierig. Bürgermeis­ter Siegfried Nagl hat eine Koalition mit der KPÖ ausgeschlo­ssen, da diese destruktiv gearbeitet habe. Allerdings hatte die ÖVP auch schon Grüne und FPÖ als Regierungs­partner, ohne dass dies dauerhaft geklappt hätte.

Die Grünen könnten es sich wieder mit der ÖVP vorstellen, für Schwarz-grün ist eine Mehrheit aber unwahrsche­inlich. Bei Schwarz-blau wiederum wäre nicht klar, ob sich die FPÖ wirklich als konstrukti­ve Regierungs­fraktion sieht. Dreierkoal­itionen werden mühsam und sind schwer haltbar. Nagl könnte sich dort wiederfind­en, wo er jetzt schon steht: mit relativer Mehrheit, aber ohne Gestaltung­skraft in einer Proporzreg­ierung.

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