Raiffeisen: Mega-fusion geht glatt über die Bühne
In der außerordentlichen Hauptversammlung segnen die Aktionäre die Verschmelzung mit der RZB ab.
Der Fahrplan ist seit Langem klar, der wichtigste Schritt zur fusionierten Raiffeisen Bank International (RBI) erfolgte Dienstag: Die Aktionäre – das sind vor allem die Raiffeisen-landesbanken – haben für den Zusammenschluss der RBI mit ihrem bisherigen Spitzeninstitut Raiffeisen Zentralbank (RZB) grünes Licht gegeben. Die RZB geht in ihrer größten Tochter RBI auf. So gestärkt hat es die RBI leichter am Kapitalmarkt.
58,8 Prozent der RBI sind in der Hand der Landesbanken. Ihr Anteil soll für drei Jahre nicht unter 50 Prozent sinken, wobei die Fusion nach Eintragung ins Firmenbuch bereits rückwirkend ab 1. Juli 2016 in Kraft ist. Ab Mitte 2019 kann der Landesbankenanteil auf 40 Prozent sinken. Schon länger wird spekuliert, ob die eine oder andere Landesbank ihren Anteil reduziert. Vor allem den von den Schaller-brüdern geführten Instituten in der Steiermark und Oberösterreich werden solche Ambitionen nachgesagt. Die Steirer halten zehn Prozent an der RBI, die Oberösterreicher 9,5.
Der streitbare Rbi-aktionär Rupert-heinrich Staller stellte bei der Hauptversammlung dem Kernaktionär, der als Erster verkleinert, eine Flasche Jahrgangschampagner in Aussicht. Noch-rbi-chef Karl Sevelda verteidigte die Quote von 40 Prozent. Von einer „Kindesweglegung“, wie es ein Kleinaktionär genannt hatte, könne man bei 2,5 Milliarden Euro Beteiligungsvolumen nicht sprechen. 41,2 Prozent der Aktien sind im Streubesitz, dazu gehören auch die immigon, Uniqa, Raiffeisen Ware Austria und die Posojilnica Bank. Claudia Haase