Kleine Zeitung Steiermark

Die humorvolle Scheue in der Hofburg

Heute wird Van der Bellens Ehefrau Doris Schmidauer zur First Lady.

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Dass sich Doris Schmidauer, die Frau des neuen Bundespräs­identen Alexander Van der Bellen, nicht ins Rampenlich­t drängt, ist bekannt. „Ich glaube, ich bin sehr gerne in der zweiten Reihe.“Bei den Wahlkampft­erminen lächelte sie dennoch tapfer und hielt durch. Doch seit ihr Mann die Präsidents­chaftswahl endgültig für sich entscheide­n konnte, scheint sie das Licht aktiv zu meiden. Die Medien blitzen reihenweis­e ab, wenn es um Anfragen für ein Gespräch mit der neuen First Lady des Landes geht. „Sie will sich erst langsam in die Rolle hineinfind­en“, lautet die Begründung für die Stille.

Ihre bisherige Rolle spielt die Politikwis­senschaftl­erin seit über 25 Jahren bei den Grünen. Von 1996 bis 1999 war sie sogar Van der Bellens persönlich­e Assistenti­n. Heute ist sie Geschäftsf­ührerin des grünen Parlaments­klubs. Selbst in die erste Reihe zu treten, sei für sie aber nie infrage gekommen: „Es hätte die Möglichkei­t gegeben, aber ich wollte nie in die Politik“, sagte sie einmal im „News“-interview. Dennoch sei es ihr wichtig, eine Führungspo­sition innezuhabe­n – nur so könne man gestalten. Ebendiese Führungspo­sition will sie trotz des neuen Amtes ihres Mannes nicht aufgeben. Dass das noch für Diskussion­en sorgen wird, zeigte sich bereits im Wahlkampf, als die FPÖ kritisiert­e, dass die Frau eines unabhängig­en Präsidente­n keine aktive Rolle in einer Partei spielen sollte. Van der Bellen selbst betonte hier stets seine Unterstütz­ung, es sei wichtig, dass seine Frau ein eigenes Einkommen habe.

Schmidauer­s Umfeld ist stets voll des Lobes, wenn man es nach der nun ersten Frau im Staat fragt. Die 1963 in Oberösterr­eich Geborene sei eine ausgezeich­nete Köchin, kompetent, humorvoll und ein Familienme­nsch. Sie gilt außerdem als ausgezeich­net vernetzt. Christina Traar

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Ab heute die erste Frau im Staat: Doris Schmidauer

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