Reichsbürger unter Terrorverdacht
Razzien gegen mutmaßliche Rechtsextremisten in mehreren deutschen Bundesländern: Im Zentrum der Ermittlungen stand ein Reichsbürger, der terroristische Angriffe geplant haben soll. Er wurde festgenommen.
Rechtsextremisten sollen Anschläge auf Juden, Asylbewerber und Polizisten in Deutschland geplant haben. Am Mittwochmorgen durchsuchte die Polizei deshalb in mehreren Bundesländern zwölf Wohnungen. Es wurden Waffen, Munition und Sprengmittel sichergestellt. Im Zentrum der Ermittlungen: ein sogenannter Reichsbürger.
Der 62-Jährige, der auch der Szene der Rechtsextremisten zuzuordnen ist, stammt aus Schwetzingen bei Heidelberg in Baden-württemberg. Er steht im Verdacht, eine terroristische Vereinigung gebildet zu haben, die sich Waffen sowie Munition beschafft haben soll. Erkenntnisse zu konkreten Anschlagsplanungen gebe es jedoch nicht, teilte die Behörde in Karlsruhe gestern mit. Der 62-Jährige wurde mit einem weiteren Verdächtigen festgenommen. Die Ermittlungen selbst richten sich gegen sieben Beschuldigte. Einer von ihnen soll die Gruppe durch „Beschaffungshandlungen“unterstützt haben.
Die Razzien wurden in zahlreichen Wohnungen und anderen Örtlichkeiten in Badenwürttemberg, Berlin, Brandenburg, Niedersachsen, Rheinland-pfalz und Sachsen-anhalt durchgeführt, auch die Wohnungen der sieben Beschuldigten wurden durchsucht. An dem Einsatz waren etwa 200 Polizeibeamte beteiligt. Die Verdächtigen sollen vorwiegend über soziale Medien miteinander vernetzt gewesen sein. Sie sollen seit Frühjahr 2016 die Angriffe geplant haben. Ziel der Razzien sei gewesen, weitere Beweismittel für das tatsächliche Bestehen einer Vereinigungsstruktur sowie zu möglichen geplanten Straftaten zu gewinnen. Weiter gehende Auskünfte machte die Bundesanwaltschaft jedoch nicht – we-