Eine Frage der Erziehung?
Öbb-sprecher
SBelbst die Polizei ist nicht vor Fehlern gefeit. Erst letzte Woche wurde in Graz ein Dienstwagen von einem Zug erfasst. Die beiden Insassen hatten Glück, wurden nur leicht verletzt. Ob der Lenker das Rotlicht am Bahnübergang ignoriert hatte, wird noch ermittelt.
Die Statistik sagt jedenfalls: Bei derartigen Kollisionen ist zu fast 100 Prozent der Autofahrer schuld. Aus dieser Verantwortung nimmt ihn auch keiner heraus. Dennoch wird laufend versucht, die Sicherheit auf Eisenbahnkreuzungen mit technischen Mitteln zu erhöhen.
Das versucht man auch in Flöcking, wo auf einer Eisenbahnkreuzung bereits sieben Menschen ihr Leben lassen mussten, Dutzende weitere wurden bei Unfällen verletzt. Seit einigen Monaten überführt dort eine Anlage „Rotlichtsünder“, denen im Anschluss saftige Strafbescheide ins Haus flattern. ei den Verantwortlichen setzt man anscheinend auf den Erziehungsfaktor. Das mag für dieses System prinzipiell schon in Ordnung sein. Dass man aber ausgerechnet eine der unfallträchtigsten und unübersichtlichsten Eisenbahnkreuzungen des Landes mit einer teuren Überwachungsanlage ausstattet und nicht gleich mit einer Schrankenanlage das Unfallrisiko auf ein Minimum reduziert, muss man den Menschen in der Region erst einmal erklären.