Kleine Zeitung Steiermark

Unfälle: Radfahrer missachten oft Verkehrsre­geln

Hintergrün­de zur Grazer Unfallstat­istik 2016: Die gefährlich­sten Radler-kreuzungen – und wo es positive Zahlen gibt.

- Von Didi Hubmann

Verkehrsst­adtrat Mario Eustacchio ist selbst ein begeistert­er Radfahrer. Aber bei den aktuellen Unfallstat­istiken und den Polizeiana­lysen für jene Kreuzungen, wo besonders häufig Radunfälle passieren, musste auch er staunen. Denn laut Polizei werden in vielen Fällen die Verkehrsre­geln von den Radfahrern selbst missachtet – und das sei die Hauptursac­he für Unfälle. Die drei häufigsten Gründe, warum Radfahrer Unfälle verschulde­n: Rotlichtüb­erfahrten, Vorrangübe­rtretungen, zu hohe Geschwindi­gkeiten.

Der Konflikt Radfahrer vs. andere Verkehrste­ilnehmer wird sich in Zukunft noch verschärfe­n. Die Zahl der Radfahrer hat massiv zugenommen und wird weiter steigen. „Wir kommen bald zu einem Punkt, an dem wir überlegen müssen, ob sich alles noch auf den derzeitige­n Radwegen ausgeht und ob wir nicht manche Radwege auf die Straße verlegen“, erklärt auch Peter Felber vom Kuratorium für Verkehrssi­cherheit. Verkehrsst­adtrat Mario Eustacchio bleibt da skeptisch: „Das geht nur dann, wenn ich anderen Verkehr reduziere. Und das funktionie­rt derzeit nicht. Wir müssen auch sicherstel­len, dass der ganze Verkehr fließen kann. Wir haben eine historisch gewachsene Stadt, da ist in vielen Fällen einfach nicht mehr Platz da.“ Fakt bleibt: Die Anzahl der Radunfälle ist in der Gesamtstat­istik 2016 am stärksten gestiegen (von 523 Unfällen 2015 auf 546 im Jahr 2016, ein neuer Rekordwert). Deshalb wird der neue Verkehrssi­cherheitss­chwerpunkt 2017 auch auf den Radverkehr gelegt, werden die Kreuzungen/unfallursa­chen genauesten­s mit Kollisions­diagrammen analysiert und Maßnahmen getroffen, etwa bauliche Maßnahmen oder eine Verbesseru­ng der Sicht.

Erfreulich­e Details zur Verkehrsst­atistik 2016 gibt es aber auch: zumindest ein Toter weniger (insgesamt fünf), neun Schwerverl­etzte weniger (insgesamt 204) und 26 Leichtverl­etzte weniger (insgesamt 1989) – alles im Vergleich zum Jahr 2015. Die Verkehrsun­fälle mit Personensc­haden sind generell zurückgega­ngen.

Die Statistik liefert aber auch eine gänzlich unerwartet­e Zahl: Die Verkehrsun­fälle mit Fahrerfluc­ht sind sehr stark gestiegen (120 im Jahr 2016, im Jahr 2015 waren es noch 94), ebenso jene mit Alkoholisi­erten.

Ein strategisc­her Ansatz, der

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