Um jeden Automaten wird gekämpft
Glücksspielgesetz: Hunderte Verfahren und einkassierte Apparate in einem Jahr.
verwaltungsgericht sind seit der Gesetzesnovelle 274 Verfahren eingegangen. Darunter seien auch 23 Beschwerden gegen Betriebsstättenschließungen.
Zu allem Überfluss revanchierten sich Ertappte mit strafrechtlichen Anzeigen (Marke Amtsmissbrauch), weiß man in Graz. Die legalen Anbieter hal- ten sich sehr wohl an die Spielregeln. Im Mai 2016 konnten die letzten 50 Automaten aufgestellt werden, erzählt man in der zuständigen Abteilung (LH Hermann Schützenhöfer). Die Kontrollen aller Standorte führten „zu keinen wesentlichen Beanstandungen“, die erforderlichen Schulungen fanden alle statt.
Ob das Gesetz die Zahl der 3900 krankhaften Spieler in der Steiermark senken konnte, kann Fachfrau Lierzer nicht sagen. „Es ist für die Spieler aber eine große Hilfe, sich sperren lassen zu können.“Ebenso wirken würde das Rauchverbot.
Dessen ungeachtet laufen die Geschäfte mit (legalen) Sportwetten und in illegalen Casinos blendend. Die Finanzpolizei berichtet, 2016 in der Steiermark 43 Kontrollen durchgeführt und 27 Geräte beschlagnahmt zu haben. Volumen der beantragten Geldstrafen: 555.000 Euro.
Auf „ein bis zwei Kontrollen die Woche“kommt die Grazer Polizei, setzt mittlerweile auf Betriebsschließungen. Haken: „Wir holen zehn Geräte ab und Tage später stehen acht neue.“Die Verantwortlichen sitzen aber nicht selten in Malta, Ungarn oder der Slowakei, was die Verfahren in die Länge zieht.