Kleine Zeitung Steiermark

„Das Herz klopft vor dem Start bis zum Hals!“

Das darf nicht jeder: Ein steirische­s Trio testete als Vorläufer vor den Stars die Kurse auf der Planai. Ein Gastspiel vor 45.000 Fans, das Lust auf mehr macht.

- Von Michael Schuen

Wenn man in die Gesichter der drei Männer blickte, dann sah man sie auf den ersten Blick: die grenzenlos­e Begeisteru­ng, die großen, glänzenden Augen. Fabian Zeiringer, Andreas Meklau und Lukas Gahr hatten soeben den ersten Lauf auf der Planai als Vorläufer hinter sich gebracht. Ein einmaliges Erlebnis für das Trio – und alle fanden danach die fast deckungsgl­eichen Worte: „Es war einfach nur cool. Brutal geil. Unbeschrei­blich“, sagten sie allesamt. Kein Wunder – im Normalfall kämpfen sie in Fis-rennen um gute Platzierun­gen, um sich in den Fis-ranglisten zu verbessern und so in der nächsten Stufe, dem Europacup, bessere Startnumme­rn und damit größere Chancen zu haben. „Und da“, sagt Lukas Gahr, der als Schladming­er so etwas wie der „Lokalmatad­or“war, „sind halt maximal zehn Zuschauer. Da fühlt man sich schon ein bisschen anders, wenn man vor 50.000 fährt. Da klopft das Herz schon vor dem Start. Und ganz ehrlich: So nervös war ich bei einem Rennen noch nie“, gestand der 18-Jährige. Nur ablenken, das sollte man sich nicht lassen. „So leicht ist es da runter nicht. Wenn du da nur auf die Fans schaust, bist weg“, sagte er grinsend. Und die Zeit? „Wär interessan­t, der Vergleich, ich hoffe, wir bekommen ihn. Obwohl: Ich hab oben ein Tor ausgelasse­n, aber das tut ja nichts.“ Andreas Meklau trägt einen im Sport bekannten Namen, sein Vater war der beste Motorradfa­hrer der Steiermark, fährt jetzt selbst im Senioren-weltcup Ski. Und Andy? „Ich wollte auch einmal Motorradfa­hrer werden, aber dann hat mich der Skisport gepackt“, sagt der 19Jährige, der wie seine Kollegen im steirische­n Landeskade­r fährt. „So ein Erlebnis, das gibt Motivation, dass man mit einer echten Startnumme­r hier ist – und nicht nur als Vorläufer.“

Und dann war da noch Fabian Zeiringer, der einen ganz besonderen Abend erlebte, sogar drei Mal fahren durfte. „Das erste Mal war ich Stunt-double für den Landkrimi, der gerade gedreht wurde“, erzählt der Birkfelder. Wen er spielte: „Den Sieger des Rennens, im Ziel habe ich auch so feiern müssen, als ob ich gewonnen hätte“, sagt er grinsend. Und doch: „Vorläufer sein, das war noch geiler.“Obwohl er in den letzten drei Toren fast noch stürzte: „Da ist mir noch einmal extraheiß geworden.“Bei aller Coolness.

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Wird sich Anton Maresch heute von Bogic Vujosevic (rechts) und Kapfenberg bremsen lassen? GEPA
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