Nach Bluttat klagt Opfer Polizisten an
Landespolizeidirektion weist Vorwürfe der Grazerin Lydia K. zurück. Jetzt prüft der Staatsanwalt den Polizeieinsatz.
Das hast du davon, jetzt bringe ich dich um“, soll der deutsche Staatsbürger Henning E. (36) geschrien haben, bevor er auf seine Exfreundin Lydia K. (26) einstach, über zehn Mal, bis das Messer in der linken Hand stecken blieb. Tagelang befand sich die Grazerin in Lebensgefahr, lag auf der Intensivstation. Jetzt, drei Wochen später, erhebt sie schwere Vorwürfe gegen die Polizei.
Im Auftrag des schwer traumatisierten Opfers übermittelte die Grazer Anwältin Karin Prutsch der Staatsanwaltschaft eine Sachverhaltsdarstellung über den Polizeieinsatz. „Die Vorwürfe richten sich gegen die ersten drei einschreitenden Polizisten“, sagt die Anwältin. „Sie hätten dem Opfer helfen müssen, doch sind sie offensichtlich zum Selbstschutz zurückgewichen.“Das sei unterlassene Hilfeleistung gewesen, hält Prutsch fest. Außerdem fordert sie für ihre Mandantin 25.000 Euro Schmerzensgeld von der Republik Österreich.
die Vorwürfe zurück, ohne darauf näher eingehen zu wollen. „Die Täterund Opfereinvernahmen sind noch nicht abgeschlossen. Den Bericht über den Polizeieinsatz haben wir dem Staatsanwalt aber bereits übermittelt“, so Oberst Joachim Huber von der LPD Steiermark. „Die Überprüfung der Rechtmäßigkeit des polizeilichen Einschreitens obliegt ausschließlich der Staatsanwaltschaft. Nur so viel: Die Vorwürfe sind aufgrund der uns vorliegenden Informationen in keiner Weise nachvollziehbar.“
Was war an diesem 17. Jänner 2017 im zweiten Stock eines Mehrparteienhauses am Grazer Schönaugürtel geschehen? Lydia K. verständigte die Polizei, weil ihr Ex-freund aufgetaucht war, obwohl Tage vorher gegen ihn ein Betretungs-