Für mehr Spaß und Komfort
Sportartikelmarkt: Bei Massenware wird meist nur noch optimiert, echte Innovationen finden in den Nischen statt.
Ein Ski ist ein Ski ist ein Ski. Auf Revolutionäres wartet man seit Einführung der Carvingski vergeblich. Freilich wird weiterhin viel Entwicklungsarbeit in die Pistengeräte investiert, wird immer mehr Technologie aus dem Rennsport in Massenkonsumartikel importiert, was zu Optimierungen bei Gewicht, Fahrverhalten und Robustheit führt – aber eigentlich ist es immer noch „nur“ein Ski.
Dramatischere Innovationen finden in den Randbereichen der Produktlandschaft statt, wie auch die Mitte der Woche zu Ende gegangene größte Sportartikelmesse der Welt, die ISPO in München, gezeigt hat. Dem allgemeinen Aufrüstungshype von sporttauglichen Uhren zur Vermessung des eigenen Körpers und der ihm abgerungenen Leistungen stehen Neuigkeiten wie im Laufleiberl integrierte Datensensoren oder Heizfasern, die die Körpertemperatur messen und bei Abkühlung automatisch aktiviert werden. Der Vielzahl von immer besser an die individuelle Fußform anpassbaren Skischuhen stehen neue Schnallensysteme wie beim Tourenskischuh von Scott gegenüber, bei dem der Gehmechanismus vom Fersenbereich nach vorn auf den Rist verlegt wurde, oder Einlagesohlen, die über integrierte Sensoren in Echtzeit Daten über die jeweilige Druckverteilung der Füße Richtung Skikante an eine App liefern. Und auch zwischen den Massen an neuen Badehauben und Schwimmbrillen blüht die Kreativität in der Nische, beispielsweise bei Kopfhörern, die nicht in die Ohren gesteckt, sondern an der Brille montiert und auf den Backenknochen angelegt werden. Die Musik hört man trotzdem.