Seit wenigen Tagen ist es in Betrieb, das Flüchtlingsverteilzentrum Puntigam. Lokalaugenschein im Containerdorf.
gibt es auch Funktions-, oben in erster Linie Schlafräume: links und rechts an einem langen Gang aneinandergereiht, an jeder Tür ein aufgeklebtes Nummernpickerl – die kleineren davon mit vier Betten, die großen mit acht. Ein Tisch, Spinde, Fenster, fertig.
Alles grau in grau – bis auf die Bettwäsche, die vielfach schon aufgezogen ist.
Und bis auf ein kleines Paradies, das derzeit noch in einem Lagerraum mittendrin in Schachteln, Kisten und bereitstehenden Gitterbetten darauf wartet, entdeckt zu werden: Plüschtiere, Kinderbücher, kleine Fahrräder, Bälle und ein rosa Puppenhaus, das wohl eher in die Kategorie Märchenschloss fällt. Spenden, aus der Kaserne Fehring – dem ersten Verteilzentrum – mitgebracht.
Man ist gerüstet, wenn auch noch nicht fertig. Der Geruch von Putzmitteln zieht sich durch das Erdgeschoß – der Trupp hat gerade die Duschen und Wc-anlagen in Arbeit, auch im Speiseraum stehen die meisten Stühle auf den Tischen, damit der Boden – grau, was sonst – geputzt werden kann.
Der lang gezogene Containerkomplex mit den Unterkünften, durch den uns Leiter Karl Heinz Müller führt, ist übrigens der größte am Areal, aber nicht der einzige. Es gibt noch den Kontrollbereich beim Eingang – dort werden gerade Kameras montiert – und die Verwaltung. Betrieben wird das Zentrum ja von der Schweizer Firma ORS.
Noch fällt das Dorf auf: Fast jeder, der vorbeifährt, dreht den Kopf. Auch Anrainer werden wohl noch etwas brauchen, bis sie sich daran gewöhnt haben – was sicher auch daran liegt, „dass nichts gesagt worden ist“. Ob sie die Container stören? „Schauen wir, was kommt“, meint eine – „begeistert ist keiner.“Und: „Wir müssen es eh so hinnehmen, wie es ist.“Zumindest die nächsten drei Jahre.