Frauenmangel in Banken, Aufsichtsräten und in der Arbeiterkammer
Rechtzeitig zum heutigen Frauentag meldete sich gestern die neue Grün-mandatarin im Landtag, erstmals zu Wort. Sie wird am 21. März als Nachrückerin für die ausscheidende angelobt und wird künftig auch als Menschenrechtssprecherin des grünen Klubs fungieren. Als solche begrüßte sie gestern die Verleihung des Menschenrechtspreises des Landes Steiermark an die langjährige Grazer Grün-gemeinderätin
Grabe und ihr Team bekamen den Preis für das Erinnerungskultur-projekt „Stolpersteine“verliehen.
Der Frauentag führt beinahe rituell zu einschlägigen Aussendungen aus allen politischen Lagern. Frauenlandesrätin (SPÖ) forderte eine 40-Prozent-frauenquote in „privatwirtschaftlichen Leitungsfunktionen“– eine gemeinsame Forderung der Frauenreferentinnen aller Bundesländer. Övp-landtagspräsidentin listete von der Entlohnung bis zur Gesundheitspolitik zahlreiche Forderungen auf und überreichte eine Spende der Vp-frauen an die Krebshilfe. In der FPÖ ließ der Chef der Freiheitlichen Arbeitnehmer, aufhorchen: Er kritisiert den geringen Frauenanteil bei Führungskräften und nennt als Beispiel den Bankensektor. Bei den drei größten steirischen Banken sei keine Frau im Vorstand. Und im Raiffeisen-aufsichtsrat sei nur eine Frau unter den Kapitalvertretern. Korschelt kennt sich dort aus: Er war selbst 25 Jahre Betriebsrat und 20 Jahre Aufsichtsrat bei Raiffeisen.
Allerdings schaut es in seinem politischen Tätigkeitsbereich, der steirischen Arbeiterkammer, nicht viel anders aus. Von 110 Kammerräten sind nur 30 Frauen – das sind 27 Prozent. Die Spö-fraktion entsendet immerhin 31 Prozent Frauen, der ÖAAB nur 16 Prozent, die Fp-arbeitnehmer 19 Prozent, einzig die grüne Fraktion hat 50 Prozent Frauen. Korschelt sagt, er würde liebend gerne mehr Frauen entsenden – diese seien aber schwer für diese Aufgabe zu motivieren.