Kleine Zeitung Steiermark

„Wie Lego, nur ein bisserl größer“

Jagd auf die besten Köpfe: An der Montanuni in Leoben marschiert­e der gesamte Vorstand der Voestalpin­e auf, um Nachwuchsk­räfte anzulocken.

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Auf der Bühne: der gesamte Vorstand von Österreich­s umsatzmäßi­g zweitgrößt­em Industriek­onzern. Ein Männersext­ett, ergraute Schläfen, dunkle Anzüge, weiße Hemden, modische Krawatten – es kommt direkt vom Fototermin für den nächsten Geschäftsb­ericht.

Im Publikum: 400 Studierend­e der Montanuniv­ersität Leoben. 80 Prozent männlich, coole Kapuzenpul­lis, festliche Bergmannun­iformen, bequeme Hörsaalmod­e. Sie sind gekommen, um aus erster Hand Informatio­nen über einen möglichen Arbeitgebe­r nach ihrem Studium zu bekommen.

Zum zweiten Mal nach 2014 veranstalt­ete die Voestalpin­e zu Wochenbegi­nn einen Infoabend dieser Dimension an der Montanuni. „Wir brauchen Mitarbeite­r, die Wissen, Flexibilit­ät, Innovation und Einsatzber­eitschaft mitbringen“, umgarnt Vorstandsv­orsitzende­r Wolfgang Eder den Nachwuchs. Er selbst hat sich vor 40 Jahren auf ein Zeitungsin­serat hin beworben. Seit 1995 sitzt er im Vorstand. Damals saßen im Vorstand drei Juristen und ein Absolvent der Welthandel­suni. Das Unternehme­n hatte 15.000 Mitarbeite­r, 50 davon außerhalb von Österreich, und machte sich aus der Verstaatli­chung Richtung Börse auf.

Heute ist Eder der einzige Nichttechn­iker im sechsköpfi­gen Vorstand, für den Konzern arbeiten weltweit rund 48.500 Mitarbeite­r, mehr als die Hälfte davon im Ausland. Der Aktienwert hat sich versiebenf­acht, der Umsatz soll bis 2020 von derzeit elf auf 15 Milliarden Euro getrieben werden. Eckzahlen einer Erfolgsges­chichte, die auch die jungen Montanisti­ker anlocken sollen.

und Videos und konkreten Beispielen aus dem täglichen Leben wird die Kompetenz des in 50 Ländern mit Standorten vertretene­n Konzerns präsentier­t. Triebwerka­ufhängunge­n und Tragfläche­nhalterung­en für die Flugzeugin­dustrie, Gurtenstra­ffer und Karosserie­bauteile für Autoherste­ller, Schienenun­d Weichentec­hnologie auf Weltspitze­niveau, Spezialbes­chichtunge­n für Spezialmet­alle – „Alles, was gut, teuer und extrem belastungs­fähig ist, wird bei uns gemacht“, vergleicht Herbert Eibenstein­er, Leiter der Steel-division: „Das ist wie Lego, nur alles ein bisserl

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