Warum Totgesagte noch länger leben
In Genf geht es wieder um die die Zukunft des Automobils. Die Revolution nimmt Fahrt auf, doch die Autos von morgen sind immer noch die Autos von heute.
Jeder große Automobilsalon, und Genf ist als Trendsetter der wichtigste in Europa, hat seine Themen. War es im Vorjahr noch der Dieselskandal, der alles überlagerte, sorgt heuer die Übernahme von Opel durch die Psa-gruppe (Peugeot, Citroën) für Gesprächsstoff. Was der Deal für die Franzosen und die Deutschen, aber auch für die Autokäufer bedeutet, wird man vermutlich erst Ende 2018 wissen, wenn die Standort- und Jobgarantien nach und nach ablaufen. Fakt ist: Auch in dieser neuen Allianz wird kein Stein auf dem anderen bleiben, so wie derzeit in der gesamten Automobilindustrie, die sich in der Transformation in eine neue Welt der Mobilität befindet. emissions- und unfallfreien Mobilität keineswegs über Nacht, sondern in Schritten und in einem Zeitraum von mindestens einem Jahrzehnt erfolgen wird. Und so verwundert es nicht, dass die Hersteller in Genf mit Konzepten und Studien zwar weit in die Zukunft blicken lassen, sich aktuell aber immer noch des alten Geschäftsmodells bedienen müssen, um diese zu finanzieren. Fakt ist: Auch wenn nahezu alle Autobauer bei den Kernthemen Elektromobilität, dem autonomen Fahren, der Vernetzung und Carsharing am Weg sind, wird es dauern, bis die Investitionen eingespielt sind. Konzerne wie Volkswagen oder Mercedes pumpen in den nächsten Jahren zweistellige Milliardenbeträge in die Entwicklungen dieser Zukunftsthemen, wissend, dass damit in den nächsten fünf bis zehn Jahren kein Geld zu verdienen sein wird.
Bis dahin muss der gute alte Verbrennungsmotor die Kassen füllen. Und zwar am besten in Segmenten, die fette Margen garantieren. Kein Wunder also, die Branche weiter munter auf die Gattung der Sports Utility Vehicles – kurz SUV genannt – setzt, die sich quer durch alle Klassen höchster Beliebtheit erfreuen. Überhaupt geht man davon aus, dass bis 2030 die Autos mehrheitlich einen klassischen Verbrennungsmotor unter der Haube haben werden. Wobei die Rede vom Benziner ist, dem noch kein Ablaufdatum droht und der vor allem in Verbindung mit einem Plug-in-hybrid ein hochattraktives Angebot darstellt.
durchaus länger, was aber nicht unbedingt für den gescholtenen Diesel gilt, der vor allem seitens der Politik zunehmend unter Druck gerät. 125 Jahre nachdem der deutsche Ingenieur Rudolf Diesel den nach ihm benannten Motor zum Patent anmeldete, steht seine Erfindung am Pranger. Zum günstigen Verbrauch kam dem Selbstzünder bisher stets ein wesentliches Argument zugute: Weil die Klimaschutzziele auf Kohlenstoffdioxid abzielen und Diesel weniger vom Treibhausgas ausstoßen, betonen die Hersteller, dass ohne sie die künftigen Emissionsvorgaben von bald 95 Gramm je Kilometer nicht erfüllbar sein werden. Das Problem sind aber vielmehr die älteren Dieselmotoren, die besonders viele gesundheitsdass