Kleine Zeitung Steiermark

Den Schnelltes­t gibt es jetzt auch für Drogen

Ein Vortestger­ät wird seit gestern in der Steiermark probeweise eingesetzt. Wieder spektakulä­rer Unfall mit einem Alk-lenker.

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Seit Wochen sorgen in der Steiermark spektakulä­re Alkofahrte­n für Schlagzeil­en. Auch gestern wieder: Ein 39-jähriger Mürztaler baute alkoholisi­ert einen Unfall, bei dem er selbst und zwei Mitfahrer verletzt wurden.

Der Mann hatte Mittwochab­end auf der Veitscher Straße zwischen Mitterdorf und Veitsch drei Autos riskant überholt und war darauf ins Schleudern geraten. Das Auto überschlug sich auf das Dach, der Lenker, eine mitfahrend­e Frau (26) und ein Mann (39) kamen verletzt ins Spital. Ein Alko-test beim Lenker ergab eine „mittelgrad­ige Alkoholisi­erung“.

Mit 0,9 Promille war auch jener 24-Jährige, der in der Nacht zuvor auf seiner Flucht eine Polizistin anfuhr und schwer verletzte, nicht hochgradig betrunken. Für die Wahnsinnsf­ahrt des Mannes durch Graz sucht die Polizei übrigens weiterhin Zeugen (Lka-journaldie­nst, Tel. 0 59 133 60 3333).

Die jüngste Häufung der Vorfälle mit alkoholisi­erten Fahrern mag Zufall sein, auf lange Sicht sei die Zahl der ertappten Alk-lenker „seit Jahren stabil“, sagt Kurt Lassnig von der Landesverk­ehrsabteil­ung. Man könne das gut ablesen an den verpflicht­enden Alko-tests, die jeder an einem Unfall beteiligte­r Lenker zu absolviere­n habe. Im Jahr 2015 waren es ungefähr 4000 Anzeigen. Zum Vergleich: 308.000 Lenker mussten ins Alko-vortestger­ät blasen.

Seit gestern verfügt die Polizei in jedem Bundesland über ein Drogenvort­estgerät. Das Innenminis­terium geht damit in eine Probephase. Acht steirische Beamte sind vorerst darauf geschult, eingesetzt werden soll es quer durch alle Bezirke. Es erkennt Spuren von Opiaten, Cannabis, Ecstasy oder Kokain im Speichel, eine tatsächlic­he Beeinträch­tigung kann jedoch erst der Amtsarzt feststelle­n. Intern gibt es aber noch Skepsis gegenüber der Handhabung des Vortestger­äts und den rechtliche­n Rahmenbedi­ngungen.

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