Fragile Konstruktionen berühmter Architekten
Koloman Moser, Oskar Strnad, Dagobert Peche und Oswald Haerdtl. Die Schöpfungen anonymer Entwerfer oder Kreationen der k. k. Fachschulen für Glasindustrie Steinschönau (Kamenicky´ Sˇenov) und Haida (Novy´ Bor) stehen jenen der Genannten nicht nach.
der Gläser ergibt sich auch das Panorama einer Epoche, die von erheblichen Auf- und Umbrüchen geprägt war. Von den ästhetischen und lebensreformerischen Ideen des Jugendstils, auch von der Katastrophe des Ersten Weltkriegs. Sie schlägt sich in „Kriegsgläsern“nieder, in vor allem von den Wiener Werkstätten vertriebenem, patriotischem Kunsthandwerk mit unterschiedlichsten Motiven. Diese reichen von der eingravierten Hymne „Gott erhalte, Gott beschütze“über abstrakt eingesetzte Flaggenfarben (von Hoffmann und Peche) und realistisches Flaggendekor bis hin zu Kampfhandlungen (auf einem Pokal von Josef Hoffmann aus dem Jahr 1916). Erstklassiges Handwerk jedenfalls auch sie.
Das Spektrum der Biedermeierstücke erstreckt sich über alle Bereiche der Glaskunst und führt die Raffinesse von Glasolbrich, bläsern, Glasschleifern und Glasmalern vor Augen. Nicht zuletzt die des Wiener Emailmalers Anton Kothgasser (1769– 1851), dessen Landschaften, Blumen und Tiere auf Glas längst begehrte Sammlerstücke sind.
Einen Schwerpunkt in Kuhns Glassammlung bilden sogenannte Steingläser, also Objekte, die durch ihr opakes Glas den Eindruck von mehr oder weniger schillernden Halbedelsteinen erwecken. Besonders faszinierend mit ihren Streifen und Marmorierungen: Die Lithyalingläser des 1777 in Nordböhmen geborenen Friedrich Egermann, den seine innovativen Marmorglasprodukte auch zum überaus erfolgreichen Geschäftsmann machten. handwerk.