Testmitgliedschaft in der SPÖ
Im Zuge der Parteiöffnung führt Kern in der SPÖ eine Testmitgliedschaft ein. Diese ist ein Jahr gratis.
INn der SPÖ, die unter
in den Seilen hing, herrscht Aufbruchsstimmung. SPÖ-CHEF hat die Bewegung aus dem Jammertal geholt. Wo immer er hinkommt, wird er von Leuten bestürmt. Kern ist so intensiv auf Tour, dass der Eindruck vorherrscht, die SPÖ befindet sich längst im Wahlkampf. Noch dazu ist das Verhältnis zur ÖVP so zerrüttet, dass niemand an einen regulären Wahltermin im Herbst 2018 glaubt. Gerade in den letzten Tagen trieb die Politik der innerkoalitionären Nadelstiche einem neuen Höhepunkt zu. ach Informationen der Kleinen Zeitung gab es bereits informelle Gespräche über ein Vorziehen der Wahl – aber nicht auf heuer. Offenbar kristallisiert sich immer mehr heraus, dass Wahlen während unserer Eu-präsidentschaft im zweiten Halbjahr 2018 vermieden werden sollten. Aus gutem Grund: Kanzler Christian Kern und Außenminister
wären nicht nur die Doppelvorsitzenden der EU, sondern gleichzeitig die erbittersten Rivalen im Kampf um das Kanzleramt, sollte es zur Rochade in der ÖVP kommen. Jeder Eu-auftritt, jede Initiative, jede Reise würde im Licht der Wahl inszeniert werden, Österreich wäre die Lachnummer Europas. Die ÖVP will ohnehin früher wählen: Die Landeshauptleute
Fhaben im Frühjahr 2018 Wahlen zu schlagen, von einem neuen Parteichef erwartet man sich Rückenwind. rei nach der Intellektuellen das Angebot gemacht hat, „ein Stück des Weges mitzugehen“, setzt Kern auf eine Öffnung der Partei. Am Mittwoch soll nach Informationen der Kleinen Zeitung von jener Arbeitsgruppe, die sich mit der Parteireform befasst und unter der Ägide des steirischen Landesparteichefs
Etagt, eine Art von Test- oder Gastmitgliedschaft auf Zeit eingeführt werden. Wer sich einlässt, ist ein Jahr lang vom Mitgliedsbeitrag, der bei monatlich sechs Euro (72 Euro im Jahr) liegt, befreit. Bundesgeschäftsführer
enthüllt, dass künftig auch Mitgliedschaften verschenkt werden können, etwa zum Geburtstag oder am 1. Mai. rstmals seit undenklichen Zeiten verzeichnet die SPÖ wieder ein Mitgliederplus (wenn man die Todesfälle herausrechnet). Unter Faymann traten jährlich rund 3500 Mitglieder aus der Partei aus, seit dem Wechsel an der Spitze wurden 2300 Neueintritte verzeichnet. Ein Neuzugang ist etwa Gesundheitsministerin
EDerzeit zählt die SPÖ 180.000 Mitglieder, wegen der Überalterung ist der Schwund noch nicht gestoppt. In Fortsetzung des „Plan A“soll am Mittwoch auch das „Projekt 100 Initiativen für Österreich“beschlossen werden. Basisdemokratisch sollen Ideen geboren und dann gebündelt werden, so Schickhofer. in Jahr vor dem Eu-vorsitz sind sich SPÖ und ÖVP in der Frage der Zukunft Europas nicht einig. Kanzler und Außenminister arbeiten an unterschiedlichen Konzepten. Außenminister stellt nun die Forderung auf, dass die Ausfälle im Eu-budget, die durch den Wegfall der britischen Beiträge entstehen, nicht von den Nettozahlern getragen, sondern durch Einsparungen kompensiert werden. Laut „El País“müsste Österreich um 400 Millionen mehr zahlen.