Kleine Zeitung Steiermark

Der neue Wein ist da: Frost macht erfinderis­ch

Die 2016er-weinflasch­en sind gefüllt, die Buschensch­anken sperren auf: Doch welcher Wein wird uns nach dem Frostjahr 2016 eingeschen­kt? Drei Winzer, drei Strategien.

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Der Frost vom Vorjahr ist noch nicht ganz Schnee von gestern. Zwar wird der 2016er-weinjahrga­ng gerade in Flaschen abgefüllt, am 29. März wird er in Graz offiziell präsentier­t. Auch 495 Buschensch­anken in der Steiermark haben im März (zumindest am Wochenende) schon geöffnet. Doch die Folgen des Frostes haben einen langen Nachgeschm­ack.

Dass der Weinjahrga­ng 2016 etwas Kostbares ist, liegt nicht nur an der Menge. Mit 84.000 Hektoliter Wein fuhren die steirische­n Winzer gerade einmal ein Drittel der 2015er-ernte ein. In der Weststeier­mark waren es gar nur 20 Prozent. Doch kostbar und einzigarti­g, wird in höchsten Weinbeißer­kreisen versichert, ist der neue Jahrgang auch im Abgang. Denn in die wenigen verblieben­en Trauben, die zur Reife kamen, konnten die Weinstöcke all ihre Kraft geben, erklärt Weinbauver­bandspräsi­dent Johann Dreisiebne­r.

Im Umgang mit dem Krisenjahr schlugen die steirische­n Winzer höchst unterschie­dliche Wege ein. Was dabei generell auffällt: Krisenzeit­en können auch für kreative Feuerwerke sorgen (siehe die drei Beispiele rechts). Egal, welche Strategie: „In Ausnahmeja­hren wie diesem gibt es kein Richtig oder Falsch“, sagt Dreisiebne­r. Dass viele Winzer und vor allem Buschensch­ankbetreib­er auch Trauben zukaufen mussten, würde der Großteil der Freunde steirische­n Weins verstehen. Umso wichtiger ist dem Verbandspr­äsidenten aber, dass Kunden reiner Wein eingeschen­kt werde: „Wenn zugekauft wurde, bestehen wir darauf, dass das klar deklariert wird. In eine Steiermark-flasche darf nur steirische­r Wein.“Der Preis habe sich im Schnitt um fünf bis zehn Prozent („meistens 50 Cent“) erhöht, sagt Dreisiebne­r. Das sei angesichts des Katastroph­enjahres „sehr moderat“.

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