Kleine Zeitung Steiermark

Kein Mord: Verdächtig­er wieder frei

Sensatione­lle Wende im Fall der einbetonie­rten Leiche in St. Sebastian: Obduktion ergab keine Hinweise auf Gewalttat. Lka-mordgruppe ermittelt weiter.

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Ermittlung­sleiter Anton Kiesl. Zu Mittag konnte der Maschinist den Arrest der Polizeiins­pektion Mariazell nach zwei Tagen Haft verlassen.

Wie mehrmals berichtet, bestreitet Christian T. gar nicht, die Leiche der 41-jährigen Prostituie­rten aus Nagykanizs­a, Ungarn, unter der Kellerstie­ge einbetonie­rt zu haben. Zehn bis zwölf Säcke Trockenbet­on habe er dafür benötigt, erinnert er sich. Was in der Nacht zuvor in seinem Haus geschehen sei, wisse er nicht. Die nackte Frau sei am Morgen des 5. Dezember 2016 tot im Bett gelegen.

Aus Angst, dass er mit ihrem Tod etwas zu tun haben könnte, verbrannte er die Wäsche der Toten. Die Leiche wollte er zerstückel­n, die Körperteil­e im Ofen verheizen. Doch schon beim ersten Schnitt sei ihm übel geworden. Danach habe er sich anders entschiede­n.

Möglicherw­eise spielen Drogen eine Rolle. Christian T. behauptet, Tabletten konsumiert zu haben, bevor er mit seiner ungarische­n Begleiteri­n am 4. Dezember 2016 nach Österreich aufgebroch­en war. Sowohl er als auch die Frau habe „etwas eingenomme­n“. Von da an könne er sich an nichts erinnern.

Die Prostituie­rte war in Leoben gemeldet – bei der Freundin von Christian T., die wiederum als Sängerin, Geheimpros­tituierte und Zuhälterin tätig sein soll. Für seine „große Liebe“brachte T. die Frauen aus Ungarn von Freier zu Freier. Und nicht nur das – er investiert­e viel Geld in die Frau aus Leoben. Die Münzsammlu­ng hat er bereits versetzt, jetzt wollte er sogar sein Haus verkaufen. Ein Termin mit einem Makler war bereits vereinbart. Doch da erhielt die Polizei einen Hinweis und fand die abgängige Ungarin – einbetonie­rt unter der Kellerstie­ge.

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SCHERIAU, KK, SCHÖBERL

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