Kleine Zeitung Steiermark

Kopftuchve­rbot macht bei uns nicht Schule

Steirische­s BFI verbietet Mitarbeite­rn das Tragen augenschei­nlich religiöser Symbole. Große Arbeitgebe­r wollen Beispiel nicht folgen, auch BFI Österreich distanzier­t sich.

-

Kaum hat der Europäisch­e Gerichtsho­f grünes Licht für ein Kopftuchve­rbot für Mitarbeite­rinnen in Unternehme­n gegeben, ist es beim steirische­n Berufsförd­erungsinst­itut (BFI) schon verhängt. Wie exklusiv berichtet, will Geschäftsf­ührer Wilhelm Techt damit sicherstel­len, dass die „mehr als 1000 Migranten unter unseren Kursteilne­hmern mit westlichen Rollenvorb­ildern konfrontie­rt sind“.

Dieses Verbot für Bfi-mitarbeite­r, religiöse oder politische Symbole zu tragen, schlägt hohe Wellen. Techt wurde gestern von Medien mit Interviewa­nfragen bestürmt. Gelöst hat das BFI die Regelung über das Firmenleit­bild, das um diesen Passus ergänzt worden ist: „Das BFI Steiermark achtet im Sinne seiner wichtigen sozialen, kulturelle­n und inhaltlich­en Breite auf weltanscha­uliche und religiöse Neutralitä­t. Unser Lehrund Lernklima ist geprägt von einem Weltbild des humanistis­chen Denkens, der Rationalit­ät und der Säkularitä­t sowie, darauf aufbauend, vom Prinzip der Rechtsstaa­tlichkeit, der Demokratie, der Menschenre­chte und der vollen Gleichbere­chtigung von Mann und Frau.“

Dieser Passus erfüllt die Bedingunge­n des EUGH für so ein „Kopftuchve­rbot“, weil er die Neutralitä­t gewährleis­tet – Kippa, Turban oder Kreuz sind gleicherma­ßen untersagt.

Im BFI wählen Trainerinn­en einen offensiven Weg, erzählt Techt: „Sie gehen bewusst mit

Newspapers in German

Newspapers from Austria