Bauboom: Braucht Graz neue Schutzzonen?
Nur fünf Prozent des Stadtgebiets umfassen die Grazer Altstadtschutzzonen. Wo laut Altstadtanwalt Manfred Rupprecht dringend nachgebessert werden sollte.
Dass viel gebaut wird, ist an und für sich nicht schlecht, schließlich nimmt die Bevölkerung stark zu“, räumt Manfred Rupprecht ein. Das „Aber“, zu dem der Grazer Altstadtanwalt anschließend ausholt, hat es aber in sich. Eine seiner zentralen Forderungen: die Überarbeitung der Altstadtschutzzonen in Graz.
„Die Schutzzonen machen nur fünf Prozent des Stadtge- bietes aus“, erklärt Rupprecht. Nur innerhalb dieser Gebiete, die im Wesentlichen das Zentrum, Gründerzeitviertel und kleine Ortskerne ehemaliger Vororte umfassen, hat die Altstadtsachverständigenkommission (ASVK) Mitspracherecht, bevor es an Abriss, Neubau oder Umbau geht. Keine Handhabe hat man, werden historisch wertvolle Häuser außerhalb dieser Zonen abgerissen.
„Man sollte die Altstadtschutzzonen endlich evaluie- ren“, drängen deshalb Altstadtanwalt und Altstadtkommission gleichermaßen. Eine Erweiterung sei etwa für Villengebiete in Waltendorf oder am Hilmteich wünschenswert. Überraschend: Auch eine Verkleinerung der Zonen hält Rupprecht da und dort für sinnvoll. „Im Ortszentrum von Straßgang hat man in der Vergangenheit so viel abgerissen, dass man darüber nachdenken könnte, ob das überhaupt Schutzzone bleiben soll“, so der Altstadtanwalt.
Anliegen: Die Aufstockung des „Altstadterhaltungsfonds“. Stadt Graz und Land Steiermark speisen diesen jährlich im Verhältnis 55 zu 45 mit 124.000 Euro. „In der Stadt Steyr steht dafür eine Million Euro zur Verfügung“, seufzt Rupprecht. Mehr als Zuschüsse