RHI steht vor Großumbau
Der neue Chef Stefan Borgas will den Feuerfesthersteller durch Fusion mit Magnesita zum „echten“Weltmarktführer machen.
Seit gut drei Monaten ist der 52-jährige Deutsche Stefan Borgas Chef des Feuerfestkonzerns RHI, der besonders stark in der Steiermark, aber auch in Kärnten historisch verankert ist. Erstmals trat Borgas am Mittwoch in seiner Funktion öffentlich auf, erzählte locker, wie er seinen Kindern „Feuerfest“erklärt, nämlich dass aus Mineralien geformte Steine bei der Stahl- oder Glasschmelze die Hochöfen oder Wannen isolieren. „Ich weiß ja fast gar nichts“, kokettierte Borgas, um wenig später zu erzählen: „Aus drei bis vier Bergbauprodukten, Mineralien, werden 10.000 Mischungen für die verschiedensten Anwendungen.“
Es ist ein globales Geschäft, in dem die RHI schon jetzt eine führende Rolle spielt. Durch die Fusion mit der brasilianischen Magnesita wird die RHI zur unangefochtenen Nummer eins, die dann nicht mehr abhängig von Rohstoffen aus China ist, die große Billigkonkurrenz der Österreicher sitzt. Technologieführerschaft kündigte Borgas an. Hohe Investitionen etwa in Automatisierung sollen die Kostenstrukturen verbessern.
Noch eingefädelt vom ehemaligen RHI-CHEF und Brasilien-kenner Franz Struzl liegt es nun an Borgas, den Megadeal umzusetzen.
Dass die Fusion noch am Veto der Kartellwächter scheitern könnte, hält der RHI-BOSS für sehr unwahrscheinlich. Denn zur „Freude und Überraschung“, so Borgas, haben die Us-kartellbehörden bereits grünes Licht gegeben. Im Sommer könnte Brüssel das O. k. ge- ben. Die Pläne, wie die Unternehmen umgebaut und zusammengeführt werden sollen, legte Borgas in groben Zügen offen. Fünf bis zehn kleine Werke stehen auf der Schließungsliste. würden gestärkt, versicherte Borgas. Derzeit hat die RHI Werke in Breitenau, Trieben, Veitsch, Leoben sowie Radenthein in Kärnten und Hochfilzen in Tirol. Die Fertigung in der Veitsch soll beispielsweise ausgebaut werden, indem erst eine ganze Reihe von Produkten in die USA wandert, dafür bekommt sie aber mehr andere. Insgesamt soll der Standort etwo